Sonntag, April 23

2 Denkmäler und eine Entdeckung

Kurt Eisner haben wir die Ausrufung der Bayerischen Republik im Jahre 1919 zu verdanken. Aus den nach dem 1. Weltkrieg entstandenen Räten kreirte er eine Staatsform:

„Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt!
Bayern ist fortan ein Freistaat!“
Kurt Eisner: Ausrufung der Republik am 8. November 1918

Er muss ein mutiger und kluger Mann gewesen sein:

„Die Revolution ist nicht die Demokratie. Sie schafft erst die Demokratie.“
Kurt Eisner

Als er dann aber die ersten freien Wahlen auch für Frauen ausrief, gab es für seine Partei -die USPD- eine krachende Niederlage mit nur 3% der Stimmen. Das konservative Bayern entschied sich doch lieber für einen Vorgänger der CSU (die Bayerische Volkspartei).

In der antisemitischen Zeit hatte Eisner es als Jude und linker Politiker nicht leicht in Bayern. Er sah die Niederlagre ein und wollte am 21. Februar 1919 im Landtag seinen Rücktritt verkünden. Wegen verschiedentlicher Morddrohungen riet man ihm vorsichtig zu sein. Er reagierte darauf in lakonischer Art und wählte den direkten Weg in der Öffentlichkeit über den Promenadenplatz am Bayerischen Hof.

„Man kann einem Mordanschlag auf die Dauer nicht ausweichen, und man kann mich ja nur einmal totschießen.“   
Kurt Eisner

Genau dazu kam es leider und er wurde von einem nationalistischen adeligen Studenten Anton Graf Arco mit 2 Schüssen ermordet.

Ein interessantes Denkmal erinnert heute an die Stelle des Mordanschlages. Ein im Boden eingelassene Metallplatte trägt die Form des am Boden liegenden Kurt Eisners. Man kann natürlich kritisch sein ob es notwendig ist, dass sein Denkmal immerwährend mit Füssen getreten wird.

Kurt Eisner Denkmal

KURT EISNER, DER AM 8. NOVEMBER 1918
DIE BAYERISCHE REPUBLIK AUSRIEF,
NACHMALIGER MINISTERPRÄSIDENT
DES VOLKSSTAATES BAYERN, WURDE
AN DIESER STELLE AM 21. FEBRUAR 1919
ERMORDET.

Ein aktuelleres Denkmal habe ich an der Hopfenstrasse direkt am Hochhaus des BR gefunden. Obwohl ich die Börse am Karolienplatz vermute stehen hier Bulle und Bär. Die Zeichen für fallende und steigende Kurse an der Börse. Wie immer, alles was man an den Börsen in New York und Frankfurt vorfindet, soll auch in München zusehen sein. Allerdings in etwas bescheidender Form:

Bulle und Bär München Börse

Dabei sollen die Zeichen aus der rauhen Zeit der Stierkämpfe kommen. Nach erfolgreichen Börsengeschäften vertrieb man sich die Zeit bei Tierkämpfen. In den Arenen kam es auch zu Kämpfen zwischen Bulle und Bär. Während der Bulle nach oben stoss, versucht der Bär den Stier mit den Tatzen nach unten zu drücken.