Montag, Dezember 21

...der grösste Adventskalender Münchens....

steht wahrscheinlich an der Donnersberger Brücke.
Dies ist nicht nur meine nächste S-Bahnhaltestelle, sondern hier überquert auch der mittlere Ring über die Bahnschienen. Ein Verkehrsknotenpunkt also und ergo ideal um von Daimler-Konzern marketing-technisch ausgeschlachtet zu werden. Die gläserne Fassade des Autoherstellers ist schon in der nicht Weihnachtszeit mit verschiedenen Mercedes Modellen bestückt und wird bestaunt. Im Advent aber, werden richtig spannende Prototypen und Showcars aus Design, Forschung und Entwicklung gezeigt. Und jeden Tag wird ein neues Türchen geöffnet.....
Passend zur PKW Inszenierung ist übrigens auch die Feinstaubbelastung in der unmittelbaren Umgebung:

An der Landshuter Alee (der idyllische Name täuscht) steht die Messstelle, die bundesweit die höchste Belastung an Feinstaub meldet! Im Schnitt brausen hier täglich 123.000 Autos durch dieses Teilstück des Mittleren Rings. Lkws aus Rumänien, kroatische Sattelschlepper, holländische Wohnwagen, niederbayerische Viehtransporter sowie die gewaltige Armada der Münchner Berufspendler rollen auf- und abwärts. Vielleicht sollte ich meinen Wunschzettel um einen Mundschutz erweitern! Rainald Grebe macht es ja hier vor...

Donnerstag, Dezember 17

...es weihnachtet weiter....


Die konzentrierteste Ansammlung an Glühwein-, Holzspielzeug- und Kerzenbuden ist in München wohl auf
dem Marienplatz zu finden.

Umrahmt von De
utschlands meist frequentierten Einkaufsstrassen ist es hier auch immer proppe voll. Gestresste Shopper aus dem Münchener Umland treffen hier auf Touristen (vornehmlich Italiener und Amis), die einen "Christkindl -Market-Trip" unternehmen. Alles blinkt, das Glockenspiel läuft und das überladenen neugotische Rathaus überschattet den Markt. Ergo, fragt man mich, nicht unbedingt the place to be, wenn man einen gemütlichen Glühweinschwatz halten will.

Hierfür habe ich nun
mal neu entdeckt den Weihnachtmarkt in der Residenz. Oder um es korrekt auszudrücken: Das Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz. Das riesige Areal der Residenz wird insgesamt, sieht man von temporären Ausstellungen und Papstempfängen einmal ab, wenig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Dabei sind die verborgenen Innenhöfe der Wittelsbacher Residenz wunderschön und eignen sich athmosphärisch bestens für einen stimmungsvollen Abend. Zudem bietet das Weihnachtsdorf auch endlich mal qualitativ hochwertige Sachen (trotz Schnösel München muss das nicht immer teuer sein!). Es gibt offene Kaminfeuer, einen 200 Jahre alten Schlitten mit Rentieren und leckere Räuberspiesse. Mmh. So muss ein Weihnachstmarkt sein.

Egal. Wirkliche Weihnachtstimmung habe ich erst seit Dienstag. Im Rahmen eines Projektes war ich in Berchdesgaden, genauer gesagt in Schönau am Königssee. Beim Stapfen durch die verschneite Landschaft und schlussendlich Blick in ein Winterwonderland mit dem grandiosen See -umrahmt von den steilen Hängen des Watzmannmassivs- kam so richtig Winter - Weihnachtsstimmung auf. Hollywood hätte es nicht besser inszenieren können. Nun fehlt mir nur das Weihnachtsoratorium und Christmas kann kommen.

Donnerstag, Dezember 10

Pink Christmas

Leider ist der Winter immer noch nicht so richtig in München angekommen. Bestes Beispiel ist wohl, dass ich mir letzte Woche noch eine herbstliche Kürbissuppe aus heimischen, westfälischen Zutaten bereitet habe. Der Schnee lässt natürlich auch noch auf sich warten. Trostlos.

Der Weihnachtsrummel ist natürlich in München dennoch im vollen Gange.

Hier in München werden die Weihnachtsmärkte meist Christkindlmärkte genannt und sind in der Stadt verteilt. So gibt es am Wittelsbacher Platz einen mit mittelalterlichen Flair. Das komplette Gegenteil wird dann jährlich auf der Theresienwiese aufgebaut. Hier bietet das "Tollwood" Kunst, Kultur und Bazarathmosphäre mit Buden, Zelten und Hütten. Und dass Ganze wie aus Wiesn - Zeiten noch bekannt, nur 6:30 mins entfernt!

Im Zuge von "mal was anderes " haben wir uns gestern dann mal auf dem "Pink Christmas" Weihnachtsmarkt im Glockenbach getroffen.
Hier im Künstler, Szene und Schwulenviertel Münchens passt so ein etwas "anderer" Weihnachtsmarkt auch gut hin. Und das sieht zunächst mal erst richtig lustig aus, wenn statt d
er dunkelroten Farben einmal die rosaroten Töne überwiegen.
Sogar die Laternen wurden mit rosa Pergamentpapier überzogen. Eine Travestieshow rundete alles ab und hinter dem Würs
tchengrill steht ein halb entkleideter männlicher Weihnachtsmann.

Nur beim Sprit gab es neben dem Glühwein natürlich keine Kompromisse. Und sogar an einen Aidshilfestand ist gedacht. Auch wenn der die Weihnachtsstimmung zugegebenermassen etwas trübt.

Frohe Adventszeit weiterhin.



Mittwoch, November 25

Wild in München


Hier in München wird die Tradition der Zeitungsautomaten noch hochgehalten. D.h. man entnimmt sich eine Zeitung (vornehmlich die eher seichteren Blätter, wie TZ oder Abendzeitung) aus dem Automaten und wirft im Gegenzug das passende Kleingeld ein. Der Automat ist und bleibt immer offen, so dass dieses System auf Vertrauen basiert. Ich mag dieses System. Leider findet man die Automaten deutschlandweit immer seltener.

Über den jeweiligen Automaten sind dann die Schlagzeilen des Tages angebracht, wie: "jeder 4. Münchener ist krank" usw.. Eine Schlagzeile hat neulich mein Interesse geweckt: "Wilde Fuchsjagd durch Unterhaching". Ein Fuchs hatte sich aufgrund einer Verletzung über Wochen in Häusernähe aufgehalten und Mülltonnen geräumt. Die aufgeregten Leute vermuteten natürlich eine Tollwut Infektion und Gefahr für spielende Kleinkinder. Ergo mussten Polizei und Feuerwehr zu einer Fangaktion anrücken, worüber die TZ ausführlich berichtet. Bei den Bildern muss ich immer schmunzeln wie ungeschickt sich die Fänger anstellen.
Schliesslich wurde Reineke aber doch "gekeschert" und musste leider eingeschläfert werden.

Die Fangaktion regt mich aber mal dazu an über wilde Tiere in München nachzudenken. Schliesslich sollen in Berlin bereits 4000 Wildschweine im Stadtgebiet leben. In München sind die Wildschweine noch nicht soweit vorgedrungen. Immerhin habe ich aber schon von Freunden erfahren, dass man Wildschweine am helligten Tag beim Joggen im Forstenrieder Park beobachten kann (Bayern-Spieler übrigens auch). Genau hier ist dann auch medienwirksam eine brave Münchener Radlfahrerin mit einem Schweinderl kollidiert und verletzte sich an der Schläfe.

Im Englischen Garten gibt es nach meinen Recherchen noch keine wilden Säue. Dafür habe ich hier beim Radl fahren schon einmal angenagte und umgesenste Bäume von Bibern am Eisbach entdeckt. Der im Winter 2006 / 2007 aufgetauchte Nager wurde in Anlehnung an Bruno auch schon zum "Problembiber" erkoren. Immerhin mähte er pro Nacht 3 Bäume um. Rehwild und mit Sicherheit Füchse gibt es im E-Garten auch.

Von Interesse ist schliesslich noch der Nymphenburger Schlosspark, ein ehemaliges königliches Jagdrevier.
Der Park liegt mittlerweile mitten eingekreist zwischen den Stadtteilen Nymphenburg, Laim und Pasing. Rehe sollen in den weitläufigen Parkanlagen auch vorkommen. Vor allem aber sind es ob der vielen Wasserflächen viele Vögel, die hier leben. Neben Baumfalken und Eisvögeln, dient der Park im Winter sogenannten Invasionsvögeln (Seidenschwänzen..) aus Nordeuropa als wichtigstes Winterquatier in Südbayern.

Warum ich das alles schreibe. Ich glaube es wird Zeit, dass ich mich in den nächsten Wochen mal mit der Regulation der Wildbestände in Westfalen beschäftige...

Donnerstag, November 19

High Rise Buildings München

Die Silhouette Münchens wird wahrhaft von der Frauenkirche dominiert. Eine wirklich massive Kirche mit der klassischen Zwiebelturmarchitektur in der bis zu 20.000 Menschen Platz haben sollen. Witzigerweise ist die Kirche ein Backsteinbau (in München wird eigentlich alles verputzt, man kennt keinen Klinker), was mich wiederum z.T. an heimische westfälische Kirchen erinnert.

Seit einem Bürgerbegehren der "Initiative unser München" steht fest, dass innerhalb von München kein Gebäude höher sein darf als diese Kirchtürme.

Im Jahr 2004 konnte sich dieses Begehren, unterstützt vom Alt-OB Kronawitter mit denkbar knappen 50,8 Prozent Ja Stimmen durchsetzen.

Meinen ausländischen Gästen muss ich häufig ein wenig erklären, dass München trotz fehlender Skyscrapers wirtschaftlich prosperiert. Gerne nenne ich dann die Statistik, dass in München 8 DAX Unternehmen ansässig sind, in Berlin aber 0. Laptop und Lederhosn halt.

Im Rahmen eines Seminars habe ich gerade eine Statistik entdeckt, die den Eindruck und die Grösse der Hochhäuser in den Metropolen der Welt misst.


Das ist interessant. NY nicht mehr an erster Stelle. Zudem bin ich beeindruckt, wenn man hier unter den ersten 21 Plätzen 4 chinesische Städte finde, die ich auf einer Landkarte niemals einordnen könnte.

Am Wochenende war ich in Rom. Rom hat natürlich auch keinen Business District mit Hochhäusern. Dafür einige andere kulturelle Schätze. Zum Beispiel mit dem Pantheon ein Gebäude aus dem 2. Jahrhundert AD, welches immer noch die grösste Kuppel der Welt besitzt. Bei einer sehr inspirierenden Führung durch die vatikanischen Museen hat uns eine nette Führerin 2 Merksätze mit auf den Weg gegegeben:
1. Studieren Sie Griechisch, Latein und Mathematik (Never!)
2. Lernen Sie Chinesisch (mmh da kann was dran sein)

Montag, November 2

2 Mann, 1 Rad, der Tegernsee

München ist dankenswerter Weise von einigen Seen umgeben. Neben Starnberger- und Ammersee zählt zu den bekanntesten der Tegernsee.
Mit dem Auto oder der Bahn kann man von München in ca 60 mins am T-See sein. Da ich mir im Herbstausverkauf einfeines Full Suspension Ghost - Mountai
nbike zugelegt habe, bin ich kurzerhand von der letzten Münchener S-Bahn Station Holzkirchen zum See mit dem Fahrrad gefahren.

War schon nett an Allerheiligen durch kleine oberbayerische Dörfer mit Zwiebelturmkirchen und umliegenden Friedhöfen zu fahren. Fast alle Friedhöfe natürlich gut besucht von gläubigen Bajuwaren. Alle Wirtshäuser danach wahrscheinlich ebenso.

In der herbstliche Sonne und dem Alpenpanorama kam dann die Schönheit der Gegend besonders zur Geltung. Kein Wunder, dass wer es sich leisten kann, in den Orten Gmund, Tegernsee, Point (sprich: "Po-int") oder Rottach - Egern ein Häuschen besitzt. Uli Hoeness wohnt hier, Thomas Stein und eine handvoll Industrielle ebenso
. Mein Kumpel Alban auch (allerdings hat er nur ne kleine Wohnung).

Ist aber auch wirklich schön dort. Ich komme immer gerne zum Wandern, Biken, Schlittenfahren wieder. Oder mal zur CSU Klausur - Tagung in Wildbad Kreuth, ganz in der Nähe?


Mittwoch, Oktober 28

Ruhrpott in Minga

Just komme ich aus der Arroganz Arena zurück, wo meine Schalker Knappen heute zum wiederholten Male gewonnen haben. Heute im DFB Pokal gegen die `60ger. Der Besuch hatte allerdings seine Höhen und Tiefen.

Nur 28.000 Zuschauer waren heute in der Double A, das heisst sie war fast nur zu einem Drittel besetzt. Ergo ergab sich nur eine wenig stimmungsvolle Athmosphäre. Was sicherlich auch an der frühen Anstosszeit um 18:60 Uhr lag. Als Höhepunkt waren schon Mitte der ersten Halbzeit alle Bratwürste hinter der Südtribühne ausverkauft.

Immerhin konnte ich mich mit Schalke Trikot, Schal und einigen
Hacker Bieren erfolgreich in einem 60ger Block verschanzen. Sehr erfreulich war, dass Schalke zwei von drei Toren direkt vor meiner Nase erzielt hat. Und die Tore wurde auch noch von meinem Heimatstadtkollegen Benni Höwedes erzielt. Leider konnte ich Benni nach dem Spiel am Zaun nicht mehr gratulieren, da dass pedantische Security Personal mich nicht vom 60ger Block zum Schalke Block wechseln liess.

Um so mehr freue ich mich nun auf das übernächste BuLi Spiel. Wie ihr seht, habe ich auch schon dafür Karten vorliegen. Schalke ist erneut zu Gast in München. Die Isarschalker laden mal wieder ab Samstag 9:04 Uhr in den Hacker Pschorr an der Theresienhöhe. Mein Kumpel Bensch kommt vorbei. Freue mich schon sehr.

Glück auf.

PS: Mein zweiter HeimatstadtFussball Kollege, der Metze hatte weit weniger Erfolg. Mit 0:4 sind die Intergalaktischen leider bei einem Drittligisten untergegangen. Salut!

Mittwoch, Oktober 21

Bilder die Lügen - mal kurz in die Ausstellung..

Eine der schönen Sachen in einer Stadt wie München sind die immer wechselnden Ausstellungen. Von den meisten bekommt man gar nichts mit. Wenn es die Zeit zulässt, schlage ich aber den München-Teil der Süddeutschen Zeitung auf und schaue einfach mal in der Rubrik "Termine". Da findet man dann Ausstellungen, Theaterstücke, Vorträge, Lesungen, Konzerte. Manches klingt recht interessant, manches nicht. Das Beste aber: häufig wird gar keinen Eintritt verlangt.

Genau auf diesem Wege bin ich gestern auf die Fotoausstellung "Bilder die Lügen" gekommen. Eine Wanderausstellung vom Haus der Geschichte Bonn, die sich mit der Objektivität und Manipulation von Bildern auseinandersetzt. Idealerweise lag die Ausstellung auch noch ganz in der Nähe meiner Uni, in der Pasinger Fabrik.
Das farbige Originalbild oben in der Mitte zeigt z. B. einen irakischen Soldaten umgeben von US-Soldaten während des Irak-Kriegs 2003. In den Medien wurde sowohl der linke als auch der rechte Bildausschnitt veröffentlicht.

Und so ziehen sich interessante Bilder von "A wie Aktuelles" über "F wie Führermythos" bis "Y wie Yellow Press" durch die gesamte Fotoausstellung.
"Q wie Querschläger" z. B. beschäftigt sich mit dem Wembley Tor. Die Tommys sehen meist ein Bild auf dem es scheint der Ball sei hinter der Linie. Für den schmerzverzerrten Deutschen wird die Perspektive gedreht und der Ball scheint klar vor der Linie:


Unter "I wie Ikone" findet sich das berühmte Bild, auf dem russische Soldaten die Sowjetflagge auf dem Reichstag
hissen.
Die Szene wurde jedoch erst zwei Tage nach der Erstürmung des Reichstags nachgestellt. Zudem mu
sste der Fotograf der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS, Jewgeni Chaldej, bei dem Soldaten, der die Beine des anderen hält, eine Armbanduhr wegretuschieren. Im Originalbild rechts trägt er an jedem Arm einen Chronographen - ein Hinweis auf Plünderei. Diese galt natürlich offiziell als Kriegsverbrechen und durfte nicht auf dem Bild festgehalten werden.



Und so ziehen sich die Bilder durch die Ausstellung. Am Ende weiss man gar nicht mehr was man glauben soll. Jedenfalls glaube ich sicher noch häufiger mal spontan in der Zeitung nach kostenlosen Ausstellungen zu schauen. Diese endet aber leider heute. Empfehlen kann ich sie aber allemal. Sie wandert ja noch weiter. Weitere Impressionen findet ihr hier.

Sonntag, Oktober 11

Salzburg

Wofür steht Salzburg?
Mir kommen Mozart, klassische Musik, barockes-bürgerlich-spiessiges Leben u
nd - na klar- Marzipankugeln in den Sinn.
Genau diese Klischees habe ich heute überprüft, um mein Schwesterherzl mal wieder zu sehen. Bayernticket sei dank ist man sogar in weniger als 2 Stunden für unter 20 € in der Mozartstadt und back (für die DB gehört Salzburg doch tatsächlich noch zu Bayern!).

Um es kurz zu machen. Salzburg ist schon ein kleines Juwel und erfüllt die Erwartungen. Vielleicht ist es auch daher tour
istisch so überfüllt. Keine Überraschungen halt.

Direkt nebe
n der Salzach schlängelt sich die Altstadt unterhalb des markanten Festungsfelsens. Ein wirklich beeindruckende Ansicht. In der bekanntesten Strasse - der Getreidegasse- erblickte der kleine Mozart 1756 das Licht der Welt. Das ist auch unübersehbar auf der Fassade in goldenen Lettern vermerkt. Für schlanke 10 € darf man dann sogar die Stätte seiner Geburt (ein kleines Holzbett) betrachten.

Ansonsten tummeln sich auf der Getreidegasse spannende Geschäft
e, die wechselweise Osterschmuck (!), Weihnachtskugeln, Marzipankugeln, Filze oder Gläser verkaufen. Jedes Geschäft muss hier ein Geschäftsschild in die Strasse baumeln lassen, damit die ganze Gasse einheitlich kitschig und alt aussieht. Lustigerweise müssen da auch internationale Ketten wie H&M, Orsay und McDoof mitmachen. Selten sieht man wohl so einen edelen Mc`es.

Zugegeben: Was ich wirklich mag, sind diese ganz alten Geschäfte, die sich immer noch als Hoflieferanten bezeichnen und die k.u.k. Monarchiebezeichnung im Wappen führen.
Der Hofzuckerbäcker k.u.k. Fürst hatte 1890 die Idee Marzipan, Pistazien und Nougat zu einer Mozartkugel zusammenzufügen. Leider hat er sich aber vergessen sein Produkt schützen zu l
assen. So produziert heute Kraft Foods 1,5 Millarden rote Kugeln im Jahr, während die Original Kugeln immer von den Nachfahren des Hofzuckerbäckers Fürst k.u.k. hergestellt werden, aber im Original silber-blau eingepackt sind. Der Experte kauft also hier ein.

Eine Überraschung gab es schliesslich doch noch. Die salzburgerischen Ampelmännchen. Auf den Fussgängerampeln ist nämlich neben dem Fussgänger auch ein Radlfahrer abgebildet. Der steht bei rot lässig über sein Veloziped gebeugt. Wird es dann grün, darf er aber nicht losdüsen, sondern schiebt sein Rad über die Strasse. Sieht nett aus, macht aber doch eigentlich keinen Sinn, oder?

Montag, Oktober 5

letzer wiesn tag - gut. besser. paulaner.


Die Wiesn 2009 ist mal wieder vorüber. Wegen der angeblichen Terrorgefahr kamen ca. 300.000 Gäste weniger. Interessanterweise wurde aber wegen des guten Wetters kaum weniger Bier (ca. 6,5 mio Mass) als im Vorjahr getrunken. Vielleicht auch wegen der Terrorgefahr. Betrunkenen und kleinen Kindern passiert ja bekanntlich (..bei einem Terrorangriff..könnte man ergänzen) nichts.
Im Wiesn Abschlussbericht finden sich noch weitere Kuriositäten:

"Der Ochs im Aufwind – 111 Ochsen wurden in diesem Jahr auf der Wiesn verspeist (2008: 104 Ochsen). Im Gegensatz dazu wurden drei Prozent weniger Wiesn-Hendl konsumiert."
oder:
"Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 4.100 Fundstücke (2008: 4.400). Darunter: Eine Angel, eine Schachuhr, ein Toaster, Feuerwerkskörper, ein Brotmesser, ein Ballettröckchen, zwei Absperrpfosten, drei Krücken (einzelne Anlieferung), ein Digitalverstärker Hohner 500, ein Zwergpintscher, ein Beutel mit Kamillentee und ein Milchzahn."


Heuer war ich zum ersten mal beim Wiesnabschluss im Paulaner-Zelt (Winzerer Fähndl) dabei. Wie in den anderen Zelten, wurde um kurz nach 10 alles verdunkelt, und alle Bedienungen durften hoch zur Blaskapelle auf die Bühne.
Nun bekamen fast alle im Zelt eine Wunderkerze. Um damit dann rythmisch im Takt zu den Schmachtfetzen "Hey Jude" oder "Angels" zu wedeln.
Mein Highlight war, als fast das ganze Zelt von alleine meinen Wiesnhit "Hey das geht ab" angestimmt hat. Was die Kapelle schliesslich aufgenommen, und noch einmal angestimmt hat.

Zugegebenermassen hört sich dass nun alles ziemlich kitschig an, und ganz nüchtern ist man an so einem bierseligem Abend ja auch nicht mehr. Man muss es aber einfach mal erlebt haben. Hier kann man sich mal selber einen Eindruck davon machen, wenn 7.000 Kehlen gemeinsam das Oktoberfest beenden:


Mittwoch, September 30

Die Wiesn wird zur Festung...


Das Oktoberfest nähert sich ja nun bereits schon wieder seinem Ende entgegen. Bereits die ersten beiden Wochenenden wurden genutzt um ausgiebig sowohl die Standfestigkeit der Bänke im Zelt, als auch die Funktionsfähigkeit der eigenen Leber zu testen. Und die Besuche haben mir bisher echt super gefallen. Stressfrei ins Zelt (man kennt ja mittlerweile die Tricks!), gelöste Stimmung und fröhliche Gäste aus aller Welt - bis vor meine Haustüre im angrenzenden Westend.

Seit Sonntag gestaltet sich die Situation allerdings ziemlich anders. Man hat es ja aus den Medien gehört: Ein Video von mutmasslichen Terroristen zeigt neben dem Kölner Dom und dem Brandenburger Tor auch das Oktoberfest. Angeblich reicht das aus, um das Polizeiaufgebot und Sicherheitsvorkehrungen massiv zu erhöhen. Die Strassen rund um die Theresienwiese sind gesperrt. Da kann man nun wunderbar Radl fahren.

Kleinbusse werde in der Umgebung durchsucht, Rucksackträger werden angehalten und gefilzt (Sogar ich wenn ich nur um die Ecken Geld holen will!).
Seit heute, so hört man, darf man sogar keine Taschen mehr mit ins Hacker - "Himmel der Bayern" - Festzelt nehmen.

In meinen Augen bewirken diese Aktionen zweierlei. Zum einen gehe ich nun irgendwie davon aus, dass wirklich eine konkrete Gefah
r für die Wiesnbesucher besteht. Daher gehe ich nun nicht unbedingt mehr an die stark frequentierten Stellen wie den Haupteingang (hier steht witzigerweise das Mahnmal zum Anschlag von 1980) und den Eingang zur U- Bahn.
Zum anderen sehe ich mich von den Behörden nicht ausreichend informiert. Ein Terroristen Video mit Bild vom Oktoberfest kann doch nicht solch eine Reaktion auslösen. In meinen Augen gibt es deutlichere Hinweise die nicht veröffentlicht werden. Und dass halbnackte, betrunken schunkelnde Menschen islamische Fundis besonders reizen könnten (2001 wurde offen darüber nachgedacht..) ist doch auch Nonsens.

Weitere Konsequenzen hat das allerdings für mich persönlich wiederum nicht. Das Wochenende wird sicher noch mal auf der Wiesn verbracht, schliesslich kommt wieder Besuch. Die Wiesnwirte rechnen allerdings schon mit einem Umsatzrückgang von 25%.
Sieht man es positiv, ist es nun vielleicht einfacher einen freien Tisch zu ergattern. Also hat das Polizeiaufgebot auch was für sich.

Mein Besuch bis dato:

Dienstag, September 15

Kiev - Surprising beast in the east

Before I flew to Kiev I didn`t know that much about that city. Honestly, I wanted to go there because of "the worlds most bizarre day trip" (says Lonely Planet) to nearby Tchernobyl. And I needed a target from where I wanted to travel back home to Munich through Eastern europe.

In my imagination Kiev was an draggy, grey city with slab constructed tower blocks. However, me
anwhile I could even imagine living there for a while.

Kiev lies along river Dnjepr. This River is amazingly wide (estimated 1 km) and you can see seve
ral islands with tiny beaches in the middle of the stream. Thats not all, because along the riverside with the citycentre is a huge park area, with old churches, Soviet monuments, the Dynamo stadium and nice lookout points. Actually the park and the city overlook the river about 50 or more meters.
Take your time, grab a beer (Pilsener Urquell = 0, 30 €) relax, and it`s a fun to watch the people.
As a capital with a good university, people are wealthier, fashionably d
ressed and prouder than many parts of the emerging nation. Before you can see young ladies arriving, you can already hear them. Click, Clack, the sou
nd of high heels. I`ve never seen that many, in that average of altitude. In consequence, that means, Ukrainien woman seem to have problems to walk without them. Which looks rather funny, if you you catch them out wearing Flip-Flops. Together with their preference for posing in front of cameras (girls learn this really early..) this may explain the legend of the beautiful woman in the Ukraine. The peak level of posing is reaches on the day of wedding. We were able to watch quite a few weddings in front of one of the most beautiful churches I`ve ever seen St. Andrew.

As mentioned above I was amazed by the old Soviet war monuments.
One is called the "Motherland statue", 62 m tall with the overall structure measuring 102 m and weighing 530 tons. That means there is a statue, 10m higher than the "statue of liberty" in New York or 50m taller than the Christo statue in Rio de Janeiro. I h
ave never heard of it. The monument is completed by an huge arch that stands on a hill next to the Dnjepr with giant proportions.











Another thing I didn`t know, that Kiev is called the "Rome of the orthodox church". Honestly I even didn`t know much about the orthodox belief, until we crashed into a m
ass celebration. These masses are known to last over several hours and people come and go when they think it`s time to. After Stalin and the Soviet Union supressed religion, it more or less survived in the rural parts and came back to the cities within the last years e.g. in form of astonishing new churches like that blue one on the left.



Compared to Munich life in Kiev is definitly ch
eap. We found a self service Ukrainian Food chain, where you can have a decent meal with a drink for reasonable 3 €.


Sometimes of course, you feel immediatly that you`re not in Germany.
To see feral wild dogs are a common picture in streets and parks beside the city. First I was little
scared when I saw a full pride of German shepherddog like animals. But I never saw them attacking humans or even eating out of garbage bins. During the day they seem to sleep. Due to the fact that I haven`t seen a rat or mice, I even reckon they clear up the streets from it somehow. Luckily, they aren`t that smart than their relatives in Moskow. Dogs in Moscow have learned to use the metro, drive to the city centre, get food there and drive back with the metro.

If I find the time in the next days, I try to write something about Tchernobyl and the Krim peninsula. Now it`s time to go hiking and planning the first Wiesn weekend.

Nasdrovje

Sonntag, September 13

CouchSurfing.com - Reisen 2.0.

Die letzte 10 Tage habe ich in einem alten GUS Staat verbracht. Der Ukraine.

Mit dem Billigflieger nach Kiev. Von dort an die Krim und schliesslich über Odessa und Warschau zurück nach München. Also wirklich mal wieder "into the wild" mässig.
Meine wenigen Russisch - Kenntnisse bestanden aus "Ruki Fresch" (Hände Hoch) und "Sabaka" (Hund) und bedurften somit einer Verbesserung.
Obwohl die Ukraine für uns Deutsche einem Aldi-Markt gleichkommt (..nein, viel, viel günstiger..), habe ich mich entschieden auf Hostel & Hotels zu verzichten und es mal mit Couchsurfing.com versucht.
Couchsurfing ist ein kostenloses, internetbasiertes Gastfreundschaftsnetzwerk. Die Mitglieder nutzen die Website, um eine kostenlose Unterkunft auf Reisen zu finden, selbst eine Unterkunft oder auch anderes anzubieten, wie beispielsweise einem Reisenden die Stadt zu zeigen oder nen Kaffee zu trinken.


Und ich bin schwer begeistert. Für 3 Tage habe ich beim Dimitry in Kiev übernachten können, danach waren wir mit 5 Leuten aus verschiedenen Ländern mit Anna auf der Krim Halbinsel hiken. Mit Einheimischen führt man halt Gespräche und erfährt Details nach denen man in Hostels und in deren Bars meistens vergeblich fragt.
Zudem kostet das Ganze nix und wenn es einem nicht passt, kann man halt gehen.

Details werde ich mal zu einem späteren Zeitpunkt erzählen. Aber Unterschiede (gute und schlechte) zu Deutschland habe ich eine Menge entdeckt:

Streunende Hunde sind Standard. Ekelige Klolöcher auch. Die russische Schwarzmeerflotte steht immer noch in Sevastopol auf der Krim, es brodelt dort. Vodka mit getrocknetem Fisch ist was feines. Tschernobyl nicht far away von Kiew. Und die Potemkische Treppe in Odessa hat Filmgeschichte geschrieben.

Vieles was mir noch vor 2 Wochen fremd war ist mir nun sehr viel näher gekommen.


PS: meine Tip als Wiesnhit!

Montag, August 31

dackel dackel dackel


Bei meinem Heimatbesuch habe ich einmal mehr unsere hervorragende "Kleiner Münsterländer "(KLM) Hündin "Asta" und Ihre bezaubernde Tochter "Donna" schätzen gelernt. Der KLM ist ein klassischer Jagdhund auf den Höfen des Münsterlandes und für mich eigentlich auch der einzige brauchbare Vierbeiner.

Der klassische Hund hier in München sollte eigentlich der Dackel sein. Doch sieht man immer weniger Münchener Familien am Sonntag mit ihrem Dackel im Englischen Garten flanieren.

Die SZ fragt sogar "stirbt der deutsche Dackel aus?".

Laut den Dackelfreunden München hatte im 19. Jahrhundert praktisch jede Familie in München einen Dackel. Man sagte: „Wir haben einen Hund und außerdem einen Dackel.“ Heute kommt nur noch ein Dackel auf 100 Hunde.

Noch 1972 war das Münchener Olympia Maskottchen der Dackel Waldi. Denn auch im Ausland assoziert man den Dackel mit Deutschland. So wird der Dackel im englischen oft mit dem deutschen Fremdwort "Dachshund" betitelt. Oder man belässt es bei der etwas demütigenden Bezeichnung "Sausage Dog". Die japanische Fussball Nationalmannschaft hatte bei der WM 2006 sogar einen Dackel als Maskottchen dubai. Name: Erwin Rommel!

Ich bleibe allerdings dabei. Zum Flanieren im E-Garten bevorzuge ich den "Kleinen Münsterländer". Welcher Hund klettert sonst so elegant über den Maschendrahtzaun?

Montag, August 17

Lederhosn





















Traditionelle Lederhosen haben eine sehr lange Haltbarkeit.
So sieht meine Lederhosn aber schon nach der ersten Benutzung 2009 aus. Nun bedarf Sie einiger Pflege mit der Bürste damit Sie wieder guat ausschaut.

Ein Oktoberfestbesuch ohne Dirndl oder Krachlederne macht wirklich nur halbsoviel Spass. Daher habe auch ich mir vor 3 Jahren eine solche zugelegt (leider ab 180€ aufwärts!).
Seitdem der alte bayrische König Maximilian Mitte des 19. Jahrhunderts nämlich Trachten plötzlich wieder schick fand, erfreut sich das Kleidungsstück zu jedem festlichen Anlass grosser Beliebtheit. In Bayern ist es daher auch vollkommen akzeptiert, wenn man in Tracht zu einem Jubiläum oder einer Feier kommt. Daher sieht und sah man auch Horst Seehofer oder Stoiber Eddy häufiger mal in Tracht (was ich früher nie ganz verstanden habe..).

Was viele Leute nicht wissen: Das was ich und die meisten so an uns tragen hat mit der klassischen bayr. Lederhose nicht mehr viel gemeinsam. Die war eher kurz und dunkel. In München werden die meisten Ledernen eher dem sog. Landhausmodenstil gerecht.

Auskunft über die Herkunft einer Hose gibt übrigens die "Arschnaht" (Fachbegriff). Kommt Sie aus dem byrischen oder salzburger Raum ist die Arschnaht waagerecht. In der Steiermark, Kärtnen und im Allgäu verläuft Si
e senkrecht. Interessanterweise gibt es in der Schweiz gar keine Lederhosn Tradition.

Meine Ho
se sieht übrigens schon so abgenutzt aus, weil ich mich an den Ratschlag meines alten Kollegen Uli B. halte. Der meint, eine gute Lederne müsse einen richtigen Speckglanz haben. Ausserdem halten mich dann die Leute für einen urigen Bayern mit über Generationen vererbter Krachlederner. Also reibe ich meine Hände nach jedem Henderl (Brathähnchen, das Standartessen auf dem Volksfest) an meiner Lederhosn aus. Leider hängt da an meinen Fingern nicht immer nur reines Fett, sondern manches mal auch noch ein Fleischfetzen. Sehr zum Entsetzen weiblicher Tischnachbarn.

PS: Auch Mädels in Lederhosn sind von mir durchaus akzeptiert (:-). Schaut auch schick aus.

Donnerstag, August 13

Die Wiesn werfen Ihren Schatten voraus.....

Ja, in 5 Wochen ist es schon wieder soweit. Die 5te Jahreszeit beginnt.

Seit Anfang Juli werden nun schon die Festzelte aufgebaut. So ein Zeltaufbau soll angeblich alleine an die 200. 000 € kosten. Während das äussere Gewand nun schon seit einigen Wochen steht, sieht es innen noch völlig unbenutzbar aus.


Mein derzeitiger Nachteil: ein Grossteil meiner Joggingstrecke ist blockiert.

Mein Vorteil: Für die vielen Bauarbeiter auf der Wiesn (ganz wichtig, immer "auf der" und nicht "auf de
n" Wiesn sagen) wird immer eine Schänke eingerichtet, wo Sie sich mit einem Hellen und günstigen bayrischen Schmankerln versorgen können. Diese Schänke steht auch Externen offen. Wo kann man schon ein Wammerl (Bauchspeck), Kartoffelsalat und ein Helles für 5,50€ geniessen.





Mit Vergnügen sind mir neulich auch die Erste Hilfe Selbstbedienungs-Automaten auf der Theresienwiese aufgefallen. Es macht ja wirklich Sinn bei dem Alkoholkonsum und Ausfällen die Besucher medizinisch zu versorgen. Am sogenannten "Wall der tausend Ströme" hinter den westlichen Zeltseiten, wo sich viele Besucher "ausruhen", habe ich schon Menschen beim Verteilen und Austauschen jeglicher Körperflüssigkeit gesehen.


Ergo unterstütze ich diese Erste Hilfe Automaten sehr. Gibt es hier doch so sinnvolle Sachen wie Pflaster, Flu-Tester, Kondome oder Mundspray. Über die Potenztropfen und den Drogentest (was wird da eigentlich getestet?) kann ich auch noch prima lachen.


Aber warum gibt es hier Darm- Prostatakrebsvorsorgetester? Na ja vielleicht wird man ja mit gestiegenem Alkoholgenuss plötzlich ganz vernünftig und denkt mal an ein paar Vorsorgeuntersuchungen, die man dann auf dem Dixie-Klo durchführt.





Egal, ein bisl freu ich mich natürlich schon aufs Feschtl. Und natürlich auf meine Besucher aus der Heimat und aller Welt, die sich langsam ankündigen. Ein neues Trachtenhemd muss noch her und am Samstag wird mal das zweitgrösste Volksfest, das Gäubodenfest Straubing, angetestet.

O zapft is.