Sonntag, Februar 26

Die Kirche an der Erdfunkstelle Raisting

Kirche Erdfunkstelle Raisting
Eine Kirche im barocken Stile

Eine barocke Kirche, alte Bäume mit Krähen und im Hintergrund die Berge. Ja man befindet sich in Oberbayern. Allerdings ist die Gemeinde Raisting am Südende des Ammersees für ein ganz anderes Wahrzeichen bekannt.

Erdfunkstelle aus dem kalten Krieg

Im Jahr 1963 wurden von der deutschen Bundespost hier mächtige Parabolantennen aufgestellt für die Kommunikation mit Nachrichtensatteliten. Beim zweiten Blick auf das Bild fällt dem geneigten Leser vielleicht schon die Sattellitenschüssel links neben dem Baum auf?

Insgesamt stehen dort 7 mächtige Schüsseln, die der Gegend ein bizarres Antlitz verleihen und schon von weitem sichtbar sind:

Kirche Raisting Sattelit
Eine Kirche mit surrealer Begleitung

Und wer das Kircherl einmal mit den Alpen im Hintergrund sehen möchte, muss sich an diesen Anblick gewöhnen:

Kirche Raisting Sattelit

Warum stehen die Antennen in Raisting?

Man suchte nach einem Punkt im Süden Deutschlands knapp vor den Alpen. Zusammen mit der natürlichen Beckenform des Ammerseer Tales können so andere störende Funkstrahlen natürlich abgehalten werden. Hinzukommt die räumliche Nähe zum Grossraum München.

Bedanken können wir uns für die Funkantennen auch für die Übertragung von Grossereignissen. Stolz erklären Schautafeln, dass ohne die Raistinger Erdfunkstelle keine Übertragung der Mondlandung und der Olmpischen Spiele 1972 in München möglich gewesen wäre.

Im Jahr 2006 wurden die Antennen von der Telekom an das US Unternehmen EMC verkauft. Das Unternehmen stellt im Auftrag u.a. der UN Satteliten gestützte Kommunikation für entlegene Regionen bereit. Auf welchen Servern in den USA diese Daten noch zur Verfügiung gestellt werden lässt sich leider nicht recherchieren.

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