Sonntag, Juni 29

into the wild- viiize espana




Cheers!

Komme gerade wieder vom Finale. Wie die meisten anderen Spiele habe ich auch dieses im Pig `n`Whistle auf der Queensstreet gesehen. Ist ne Art Strassencafe und kurioserweise der einzige Ort in Brisbane wo der Eurocup gezeigt wird.
Die Badehose hatte ich schon drunter um beim Finalsieg, wie versprochen in die Lagune zu Brisbane zu springen.

Na ja um ehrlich zu sein, war ich ob der kühlen Nacht nicht böse es nicht zu müssen. Das Verlieren war ob der schlechten Leistung zudem auch nicht so hart.

Oder wie Kommilitonin Theresa mir gerade über Skype verrät: "Zweiter sein ist ja a ganz OK".
Ne Ne da grauselts mich. Hätt schon gerne gewonnen. Der zweite ist der erste Verlierer.


Immerhin hat Edmund Stoiber neben uns gestanden und fachkundige Kommentare abgelassen. Leider konnt ich ihn nicht mehr zum Transrapid befragen.

So, bin erst gestern aus Tasmanien wiedergekommen. absolut genial. Soviel Wildniss, Einsamkeit und Roadkills hab ich noch nie gesehen. Werd ich heut mal später von berichten. Ausserdem muss ich morgen ausziehen und mir ne neue Bleibe suchen. Hier in Brisvegas.

Cheers

Heiner

Dienstag, Juni 24

into the wild - new kiwiland

Hi Leude,

also was ist das?

Grüne Hügel, Schafe, Regen und tote Possums auf Strassen? Riiichtig,

Neuseeland. Dort macht meine bayrische Lieblings-Kommilitonin, die Obermaier Andrea, ein Praktikum bei Kiwitours.

In Auckland habe ich am Freitag morgen den deutschen EM Sieg in lustiger Umgebung gesehen. Das liegt wohl an der Uhrzeit. In Neuseeland läuft der Eurocup um 6:45 Uhr in der Früh. Also treffen sich Frühaufsteher und Zecher. Im 24h / 7days Sportspub stand dann Businessmanger next to Backpacker next to asiatischem Ronaldo-Fan next to betrunkner Maori Gang. Lustig wars. Und während ihr dann zum Feiern an die Kreisverkehre der Republik gefahren seit, hat Heiner den Tag mit nem Bacon and Eggs Frühstück angefangen.

Nachdem ich Auckland bereits 2003 im Trubel des Americas Cup (wichtigstes Segelrennen der Welt) besucht habe, konnte mich der Hafen mit seiner Harbourbridge nicht mehr überraschen. Kurioserweise habe ich damit aber innerhalb von 3 Wochen alle bekletterbaren Brücken der Welt in Brisbane, Sydney, Auckland gesehen.

Bei diesem Auckland Aufenthalt habe ich also auf die Klassiker, Skytower oder War Memorial Museum verzichtet und wollte mal feststelln, wie der Auckländer an sich so lebt.

Eine nette Freundin von Andrea hat mir dann am Freitag Nachmittag mal den noblen Vorort Devenport, den man mit ner Fähre über die Hafenbucht erreicht, gezeigt. Wundervolle Ausblicke auf Aucklands Skyline und die umliegenden Vulkane.

Ihr merkt, es erinnert alles ein wenig an Sydney. Selbst die Skyline sieht zum Verwechseln ähnlich aus. Aber alles ist eine Nummer kleiner und im Gegensatz zu Sydney macht Auckland ihrem Namen, City of Sails, alle Ehre. Schaut man über die Bucht wimmelt es nur so von Booten. Kein Wunder also, dass jeder 4. Auckländer statistisch gesehen ein Boot besitzt (Um Euch noch mehr zu verwirren: Jeder dritte Neuseeländer lebt in Auckland).

Abends ist dann Andrea dazugestossen, und wir ham uns ein paar leckere und endlich wieder bezahlbare Bierchen (Steinlager!!) in nem Pub gegönnt.

Schliesslich stand am Samstag ja für mich der Höhepunkt des Trips an. Eine Fahrt mit Andrea und ihrem Langzeit gemieteten Audi in die neuseeländische Traumlandschaft. Wir sind rüber zur Coromandal Halbinsel gedüst. Wo die Berge an die 900m erreichen und Neuseeland pur herrscht. Rauer Wind, riesige Farnbäume, grüne Hügel Schafe, riesige Bäume, undurchdringlicher Urwald


und enge Bays. Andrea hat alles mit ihrem Audi super gemeistert.




Nichts konnte uns aufhalten. Die geteerte Strasse im Norden war in eine Schotterpiste übergegangen. Durch Wind und Regen lagen uns erst Steinbrocken und später ganze Bäume im Weg. Teilweise führten die Bäche soviel Wasser, dass die Strasse überspült wurde. Ein buddhistisches Aussteigerzentrum im Nirgendwo wurde links liegen gelassen. Genial. Ich liebe dieses Land. Durch den Regen konnten wir leider unsere Füsse nicht ganz so vertreten, wie wir uns





das vorgestellt hatten. Aber Andreas unbändiges bayrisches Temperament und meine westfälische Gelassenheit, sorgten für witzige Gespräche.

Am Sonntag abend waren wir dann wieder in Auckland wo ich dann schnell die Zutaten für eine Paella zusammenkaufte, die wir dann in einem Haus von Andreas Arbeitskollegen Roland zubereiteten. Und was für ein Haus das war. Hochmodern eingerichtet, thronte es über einem Yachthafen und hatte Weitblick aufs Meer. Wir mussten erst mal den Plan erstellen, wie man in den Besitz eines solchen Heimes kommen kann. Zum Glück war Roland mit seiner Frau in Canada. Wir haben dann nämlich noch bis spät abends am Konferenztisch auf der Empore mit weiteren Freunden gespeist und gelacht.

Wenn der wüsste! Andrea sollte ja nur die Katze Minkie füttern………

Heut`bin ich um 4 Uhr aufegstanden um meinen Flieger nach Brisbane zu erhaschen. Hier darf ich aber nichtmal mich eine Nacht ausruhen, da es noch heute weiter geht nach Hobart in Tasmanien. Jetstars Billigpreisen sei gedankt. Allerdings heisst dass auch die Wintergaderobe anzuziehen. Brrrrr. Was man aber für den Beutelwolf nicht alles tut, gel?

Als Abschluss soagts Andreal, noach oamoal zua aich Pfiats Aich, zamma. Warum ich dass in der bayrischen Mundart gesagt habe verrat ich nicht. Schaltet einfach mal den Ton an.

Servus Heiner


Mittwoch, Juni 18

Into the wild - Aborigines II

















Servus Dudes,

.........um nochmal auf die indigenen Australier zurück zukommen. Wenn ich deren Situation anhand der Bilder beurteilen müsste die ich täglich sehe, steht es um die Aborigenes erschreckend.
Noch nie habe ich Aborigines in einfachen Jobs, sei es als Kellner oder Strassenfeger, arbeiten sehen. Während zum Beispiel die Maoris in Neuseeland mitten in der Gesellschaft stehen (sogar in der Rugby Nationalteam, den "All Blacks" sind welche und alle tanzen den "Haka"), hat die australische Society hier ziemlich versagt.

Selbstmorde und Kindersterblichkeit mit alarmierenden Zahlen

Die meisten Aborigines sehe ich halt mit billigem Alkohol auf Parkbänken in Gruppen vegetieren. Wie ich gelesen habe sind die Zahlen bei so unwichtigen Lebensstandartindikatoren- wie Selbstmordrate, Kindersterblichkeit und Arbeitslosigkeit-2-3 mal so hoch wie bei der restlichen Bevölkerung. Heute stellen die 500.000 Aborigines 2,5 % der Bevölkerung, aber die totale Anzahl an aborigine Gefängnissinsassen ist höher als die aller anderen Aussies. Erschreckende Zahlen, wenn man aber die Vergangenheit betrachtet, ist diese Tendenz gar nicht erschreckend.

Kollege Bensch hat mir einen schönen Reisebericht eines Deutschen von 1895 geschenkt. Ist in altdeutsch geschrieben, so dass mein irischer Kumpel Michael immer meint, ich würde "Mein Kampf" lesen.
Naja, jedenfalls ist der Autor zwar strammer Anhänger der wilhelminischen Monarchie, und lässt auch schon mal rassistische Tendenzen erkennen. Aber er ist völlig empört, wie die damaligen Farmer auf australischem Boden mit den Ureinwohnern umgehen. Er berichtet, dass die Farmer sich billige Arbeitskräfte beschaffen, indem Sie sich "einfach einen Australneger einfangen, mit der selben Methode den Sie auch auf Ihr Vieh verwenden. Jung eingefangen kann er ein guter Cowboy werden; ist er ein guter Bon treibt ihm sein Herr ein Mädchen aus dem benachbarten Stamm zu und macht ihn sesshaft. Einfach billig und landesüblich".

Grausamste Methoden gegen die Ureinwohner

Bis in das 20te Jahrhundert hinein soll es inoffizielle Treibjagden auf Menschen gegeben haben. Unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit wurde mit Strichnin vergiftetet Essen an Sie verteilt. Der letzte Ureinwohner Tasmaniens, Truganini, starb 1878. Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Australien nur noch ca. 60.000.
Tasmanische UreinwohnerNochmehr Aborigines starben allerdings an europäischen Krankheiten, schon Grippe und Windpocken endeten tödlich.
Im 20ten Jahrhundert ging die Benachteiligung dann weiter. Zwischen 1910 und 1970 wurden vielen Aborigine Familien die Kinder einfach weggenommen und in Pflegefamilien oder Heimen bis zum Erwachsenenalter erzogen. Nicht nur dass sie bei Bevölkerungszählungen nicht mitgezählt wurden, ein Sorgerecht für eigene Kinder besassen Sie auch nicht....

Aus diesem Grund hat sich die aktuell Labourregierung anfang des Jahres offiziell bei der sogenannten "stolen Generation" entschuldigt. Und das führte zu Kontroversen Diskussionen. Die Gegner behaupten nämlich, dass viel Geld ausgegeben wird um den Aborigines in Missionen etc. und Institutionen eine gleiche Chance zu bieten. Sie würde ja nur nicht genutzt.
Da liegt für mich auch das Problem. Ich glaube viele "weisse Austalier" würden nie auf die Idee kommen einen Aborigine einzustellen. Also immernoch völlig rassistisch und ignorant. Einige Aussies haben mir auch schon versucht zu erklären, dass Aborigines von Natur aus einfach eher Alkoholabhängig sind als Weisse. Allein die Tatsache, dass man hier völlig vorsichtig sein muss wenn man das Thema anspricht zeigt ja schon dass es nen Problem ist....

Aboriginies waren nicht sesshaft, kannten kein Nutzvieh

Es sind auch zwei Kulturen aufeinandergestossen die gegensätzlicher kaum sein könnten. Während die Briten den schnellen Erfolg sehen, die Vision eines weltumspannenden British Empires hatten und neoliberale Gewinnmaximierung propagandieren, waren die Aborigenes das völlige Gegenteil als James Cook hier ankam.
Sie hatten quasi den Begriff Nachhaltigkeit erfunden. Nutzvieh und Ernte kannten Sie nicht, sondern es wurde täglich nur soviel der Natur entnommen, wie auch wieder nachwuchs. Sie hatten keinen Sinn für Eigentum, bauten keine Häuser und trugen keine Kleidung. Lebten aber völlig erfolgreich in den unwirtlichsten Umwelten, wie feuchtem Regenwald und trockenster Wüste. Man hat bis heute ca. 250 verschiedene Aborigine Sprachen entdeckt. Im Gegensatz zu einem Dialekt verstehen sich zwei Sprecher einer Sprache nicht.....Ihre Kunst und Glaubensformen sind seit 50.000 Jahren ununterbrochen. Ein absoluter Weltrekord, wenn ich überlege, was wir vor 10.000 Jahren noch in Höhlen an Wände gepinselt haben!

Nun ja, will ja kein Moralapostel werden. Wollte dass aber einfach mal mitteilen, weil ich es selber so krass finde. Da mein Studentenvisum bald ausläuft und nen neues Touristenvisum, in Australien beantragt, 250 Dollar kostet, fliege ich übers Wochenende mit nem Billigflieger nach Auckland in Neuseeland. Dort macht meine Kommilitonin Andrea gerade ein Praktikum. Auf dem Rückflug bekomme ich dann ein Visum ganz umsonst. Ist ziemlich beknackt die Regelung, ist aber so...
Also auf gehts: Welcome Auckland, "City of Sails".

Also Servus, Heiner

Samstag, Juni 14

into the wild - australian animals III

Cheers mates,

hat denn keiner von Euch den süssen Kakadu Rocky gesehen? Vielleicht sollte ich der lieben Famile, wohnhaft 18 Louisa Street, mal den netten Tip geben sich mal an der anderen Flusseite auf unserem Campus umzuschauen. Also da darf man sich beinahe einen Kakadu aussuchen. Fast wie in der Zoohandlung!

Vergangene Woche habe ich im Cafe auf dem Campus die Erfahrung gemacht, dass Vögel als Resteverwerter morgens noch störrischer sind als sonst.
Also wie Menschen eigentlich.
Ich beginne halt meine Bibliotheksaufenthalte morgens meist mit nem Capuccino, nem Blueberrymuffin und der Lektüre des "Australian "(der australischen Süddeutschen) im Cafe aufm Great Court. Der "Australian" ist genial. Speziell die Berichte über die ekelhaften Verbrechen von Josef Fritzl sind cool. Obwohl der Australian echt seriös ist wird Fritzl wird hier nur der "Dungeon Dad" genannt. Und alles zuzsammen ist schon das "Crime of the Century".
Na ja jedenfalls hatte sich ein Vogel der hier die ökologische Nische (ökoni gel vollmoh?) einer Dohle oder Krähe besetzt, neben mich gesetzt, starrte auf meinen Muffin und war selbst durch fauchen und wedeln mit der Zeitung nicht zu vertreiben. Ne Ne.


Australien und seine nicht so eine heimische Arten sind eine lustige Geschichte für sich.
Hier in Queensland ist es die Aga - Kröte, die allen Bewohnern vom Naturschützer bis ADAC Lobbyist Kopfzerbrechen bereitet. Die possierlichen Kröten wurden in den 30er Jahren auf Zuckerrrohrplantagen eingeführt um die schädlichen Käfer aufzufressen. Leider stellte man ziemlich schnell fest, dass das Konzept nicht aufging und sich die Käferanzahl nicht verringerte. Käfer können nämlich fliegen, Aga Kröten nicht (genau so stehts im Museum of Queensland). Den Riesenkröten gefiel es aber ziemlich gut hier in Australien. Da sie ein giftiges Hautsekret absondern töten sie fast alles was die Kröten fressen will. Während Hunde schon durchs apportieren sterben können, findet man viele verendete Schlangen mit Aga-Kröten im Magen. Lediglich Warane scheinen interessanterweise lernen zu können, dass Aga Kröten giftig sind. Ausserhalb von Brisbane habe ich schon die ein oder andere "Toat" entdecken können. Plattgefahren auf der Strasse versteht sich. Einige Queensländer sammeln die Kröten einfach Plastikbeutelweise ein und werfen Sie zum Töten in die Gefrierkühltruhe. Wenn nicht schon vorher mit Ihnen Golf oder Cricket gespielt wurde.


Während man im 20ten Jahrhundert hier in Australien eigentlich schon erkannte, dass fremde Tierarten einen gewaltigen Einfluss auf das Öko System haben können, war das im 19ten Jahrhundert nicht so bekannt. Man war in sogenannten Akklimatisierungsgesellschaften viel mehr damit befasst es den Leuten so angenehm und heimisch englisch wie möglich zu schaffen. Dazu gehört natürlich auch die heimische Fauna. Also wurden erst mal Füchse ausgesetzt. Das die erstmal fast alle Beutelrattenkängurus ausrotten konnte ja keiner ahnen.

Noch surrealer wurde es 1869. Der Gouvenor von Victoria meinte doch tatsächlich es nicht nur
bei einer heimischen Fauna zu belassen, sodern trämte von afrikanischen Steppentieren, die die australischen Wüsten bewohnen sollten. Giraffen und Büffel und so. Auch Affen sollten ausgesetzt werden. Nämlich nur zur Belustigung der Spaziergänger.

Mein absoluter Favorit ist Thomas Austin, der 1859 24 Wildkaninchen aussetzte um sie ein wenig von seiner Veranda bejagen zu können. Nach 50 Millionen Jahren Isolation war Australian leider quasi Raubtierrein, was zur Folge hatte, dass die Nager erstmal Austins Farm kahlfrassen und heute durch ihren Appetit ganze Landstriche geprägt haben. Auch bekannte Gegenmittel wie Myxematose die 99,9 der Kaninchen zu Leichnamen verwandelten, sorgten nur dafür, dass 1 von 1000 Kaninchen die guten Gene weitervererbte und es heute fast 300 Millionen von Ihnen gibt. Tendenz steigend.

Einheimische Tierarten werden dadurch natürlich total bedrängt und hier sind schon soviele Tiere ausgestorben wie auf keinem anderen Kontinenten.

Den Beutelwolf aus Tasmanien soll es ja auch seit 1936 nicht mehr geben. Wenn meine Pläne aber alle aufgehen, werde ich mich hoffentlich in 2 wochen von dem Gegenteil überzeugen können, ein Exemplar ablichten und einen meiner Träume erfüllen......


cheers Heiner

Dienstag, Juni 10

into the wild - aborigines I


Good day mates,

denkt ihr an Australien, habt ihr sicher nicht nur Kängurus, den Ayers Rock und Crockodile Dundee im Kopf, sondern vielleicht auch die eingeborenen Leute, die Aborigines.

Leider sehe ich deren so gut wie gar keine hier in Brisbane. Wenn überhaupt hocken sie mal mit Alkoholproblemen auf ner Bank vor meinem Supermarkt. Dabei verdanken die Australier ziemlich viele Bezeichnungen (die mich in einigen Reports zu verzweifelung gebracht haben) den indigenous people: Uluru, Boomerang, Pululuru, Kununurra oder Woolloomooloo.

Spricht man entspannte Aussies mal auf ihre Landsleute an, wird es plötzlich ziemlich unterkühlt und unrelaxt.

Grund genug für mich, mal der Sache auf den Grund zu gehen. Mittlerweile habe ich mir sogar wissenschaftliche Artikel in der Bib downgeloaded, um mich zu informieren. Was man nicht alles macht, wenn man eigentlich lernen könnte.
Na ja jedenfalls bin ich auf soviel interessante, überraschende aber auch schockierende Infos gestossen, dass ich nicht alles auf einmal berichten kann.
Zunächst mal will ich mal versuchen zu erläutern, wie die Aborigines eigentlich nach Australien gekommen sind.

So ziemlich seit Beginn der ganzen Kontinentaldrifterei ist Australien nämlich eine Insel.
Ergo hat man bis in das 20te Jahrhundert geglaubt, die Aborigines wären vor ca. 600 Jahren mit Segelbooten in Australien an Land gekommen. Dass die Aborigines keinerlei äusserliche Ähnlichkeiten mit irgendeinem polynesischem oder andern Südseevolk haben spielte wohl keine Rolle. Warum das Volk, nachdem es soviel nautisches und seglerisches Geschick gezeigt hat, das Segeln einfach aufgegeben hat, wollte auch keiner so recht erklären. Man war ja auch eher damit beschäftigt, die Eingeborenen als Störfaktor und Naturgefahr zu betrachten.

Schliesslich fanden die Forscher soviele antike Stätten, dass die Zeitspanne seit der Ankunft auf fast 10.000 Jahre ausgedehnt wurde. Gleichzeitig fand man heraus, dass Australien in dieser (letzten) Eiszeit durch sinkende Wasserrstände über eine Landbrücke mit Papua Neuguinea zum Superkontinent Sahul verbunden war. Also ging man von einer Einwanderung aus.

Alles war in Butter, bis man 1970 in einem Salzsee namens Mungo in New South Wales das Skelett des nun sogenannten "Mungo Mans " fand.
Als man eine Altersbestimmung durchführte, waren die Aborigines plötzlich schon 25.000 Jahre auf dem Kontinent, heute geht man sogar von ca. 50.000 Jahren aus.
Bleibt die Frage bestehen, wie vor 50.000 Jahren die Aborigines es geschafft haben eine Meeresenge von ca. 100 km zu überwinden, um Land zu entdecken, von dem sie gar nicht wussten dass es da ist. Es ist keine Zivilisation der Welt bekannt, die zu diesem Zeitpunkt über solche seglerischen Fähigkeiten besass.

Einige Forscher glauben daher es wäre möglich, dass sie von Insel zu Insel gehopst sind.
Andere, und ich bin ein erklärter Anhänger dieser Theorie, stellen sich vor, dass eine Gruppe Menschen auf einem Floss oder whatever unfreiwillig aufs Meer gespült wurde(!), mehrere Tag durch Wind und Wetter geschippert sind und plötzlich in Australien war. Ein Forscher hat errechnet, dass aus 25 Gründerkolonisten in 2000 Jahren 300.000 Nachkommen entstehen können. Spektakulär oder?
und hat man je etwas davon gehört? ne. weil den Aussies dass nämlich ziemlich lange egal war wo die Abo`s herkamen. Bis 1968 hat man sie bei Volkszählungen gar nicht mal mitgezählt. Nen Volk was keinen Sinn für Eigentum kannte, ohne Kleidung und domestiziertes Nutzvieh umherzog und keine Worte für "gestern" und "morgen" kannte schien ziemlich dümmlich....
....dann darf man ja schonmal an Untermenschen denken.....==> warum die Kultur aber dennoch so erstaunlich ist, und welche heftigen Greueltaten die Aussies begangen haben um sie auszurotten, erfahrt ihr aber erst in der nächsten Stunde, mit...

Heiner

Montag, Juni 9

into the wild- lifestyle V


Hi Gents,

hier oben seht Ihr mal einen typischen australischen Bauarbeiter. Alle Leute, die hier in Australien in der Öffentlichkeit ein Handwerk ausüben, müssen scheinbar signalfarbene Shirts tragen. Dass führt dann dazu, dass so manches Baugerüst vor neon-gelben und orangenen Punkten übersäet ist. Alles in allem geniesst der Bauarbeiter aber ein enormes Ansehen hier in der Gesellschaft. Das Gewerbe hat wirklich gar nichts mit Bierflaschen und polnischen Gastarbeiter zu tun. Die Jungs tragen hier meist, wegen der Sonne sportliche Spiegelsonnenbrillen, coole Stahlkappenschuhe ohne Schnürung und ziemlich kurze Jeanshosen.

Ich stell mir das kulinarisch so vor: Morgens geht dann ein Azubi loss und holt Bacon und Eggs und mittags gibts wohl Fish n`Chips in Papier eingeschlagen anstelle von unserem Mantateller. mmh.

Also mir machts richtig Spass den stolzen Jungs bei Ihrer Arbeit zuzuschauen.


Heute morgen haben unsere Deutschen ja ordentliche Arbeit abgeliefert und es den Polen mal wieder gezeigt. "Sind ja auch nur Polen" (Zitat: Klinsmann).

Es war echt schwierig überhaupt einen Ort hier in Brisbane zu finden wo Eurocup gezeigt wird. Ich bin dann heute um 4 a.m. aufgestanden habe mir mein Deutschlandtrikot (EM 2004) übergeworfen und bin in die central Fussgängerzone (Queens Street) um dass Spiel live zu verfolgen. Waren auch ca. 100 Leute da zum gucken. Davon sicherlich 90% deutsche Studenten. Da der Sch....laden aber zwischen 2 und 7 Uhr morgens keine Lizenz zum Alkausschank hatte, konnten Patrick und Ich uns nicht mal nen Bierchen dubai gönnen. Da heisst es wohl am Freitag gegen die "witschs" aus Kroatien in der früh mal wieder byo (bring your own).
Einige Kommilitonen haben bis zum Spiel um 4:45 durchgemacht. Dass ist trotz der derzeitigen Lernphase, die Luxusfrage: Fussball nachts, tagsüber schlafen oder kein Fussball, nachts schlafen. Und wo blieb nun das Lernen?
Heute wird zum Glück Queens Birthday gefeiert/public holiday und es ist nix los in Brisbane. Paraden gibts auch nicht. Den grössten gebraucht Büchermarkt der Welt habe ich dann mal besucht. Immerhin war die State Library auf dem Rückweg vom Fussball schon auf und ich habe mich mit meinem Second hand erworbenen Chatwin Buch mal in so einen Luxussessel mit Blick auf Brisbane und den River geknallt. Und was sehe ich da beim Frühsport vor mir auf dem Wasser? Ein älterer, sportlich aber entspannter Queensländer hat es sich mit dem Bauch auf dem Surfbrett liegend auf dem River gemütlich gemacht und paddelt seelenruhig an mir vorbei.

Relax, it`s Queensland,



Heiner

Mittwoch, Juni 4

into the wild-sydney


G`day mates,

als Belohnung für meine (hoffentlich erfolgreiche) Arbeit in den letzten Wochen bin ich von Sonntag bis heut` in Sydney gewesen. Leider dann schon zurück; denn eins muss man leider feststellen: Sydney ist so ziemlich die schoenste Grossstadt in der ich mich bis dato aufgehalten habe.
In Kurzform heisst dass, Lifestyle meets Trends, Sports meets Culture, Food meets Beauty. War glaub ich nicht so verständlich also muss ich mal nen bisl was dazu erklären.
Sydney ist der Flecken terra australis an der 1788 die ersten Soldaten mit ihrer Besatzung aus englischen (Klein)-kriminellen gelandet sind um eine Sträflingskolonie im Namen ihrer Majestät zu gründen.
Der gewaltige Naturhafen mit Felsen, Inseln und Halbinseln läd auch geradezu zum Anlegen ein. Sucht man also nur ein wenig älteres, historisch gewachsenes hier in Down Under findet man es sicherlich dort.
So gibt es z.B. ein Hafenviertel genannt "The Rocks", wo Häuser sogar aus Stein sind und nicht höher als 2 stöckig sind. Also fühlte ich mich ein wenig heimisch europäisch.

Die perfekten 24 Stunden Sydney sehen dann wohl so aus:
der Tag fängt am Nachmittag an...
...mit nem Gang vom St. James Park entlang der ältesten kath. Kirche Australiens (wo ne Uhr läuft, nur noch 40 Tage oder so und Papst Benedetto ist bei uns! WYD).
Hinüber zum Sydney Hospital, um dasselbe Bronzewildschwein zu berühren dass auch in München vorm Fischerei- und Jagdmuseum in der Kaufinger Str. steht. Bringt angeblich Glück. Wobei das Wildschwein Glück verschaffen soll bleibt Privatsache, he he! Vielleicht kann es sich der ein oder andere denken.

Schnell nen Cappucciono im oldstylischen Innenhof gönnen mit Blick auf den coolsten Bolzplatz der Welt. Besser wäre an dieser Stelle natürlich, bisl Fussek mit meinen Jungs, aber die sind 30.000 km entfernt. Weiter durch den botanischen Garten, wo es eine Kolonie fliegende Füchse gibt, die grösser als Krähen sind, tagsüber aber wie tot an den Bäumen hängen (sind estimated: 1000!).
Nun die hammer Aussicht aufs Opera House und die, doppelt so beeindruckend als auf jedem Foto wirkende ,Harbour Bridge geniessen. Zum Opera House gehen und so tun, als ob man sich entweder für die Architektur (man sagt auch es sähe aus, wie 2 sich kopulierende Schildkröten) oder den aktuellen Spielplan interessiere. Auf keinen Fall ein Erinnerungsfoto davor schiessen.
Ab zum Circular Quay, und nicht eine offizielle Harbour Tour machen, sich dafür aber mit jeder Menge Anzugträger sich auf eine Speedfähre begeben, die einen nach Manly Beach im Eiltempo bringt und viel günstiger ist.
ach ja vergessen: immer sagen man studiert in New South Wales um alle Tickets günstiger zu bekommen.
Den abend mit einem, in einer braunen Tüte versteckten Bierchen, und Blick von der Strand- mauer auf die Surfer am Manly Beach einläuten.
Nen Freund anrufen ob man heut, obwohl es Montag ist, sich auf ein paar Bierchen treffen kann. Aus den paar Bierchen, nen paar Bierchen mehr werden lassen (vielleicht weil man im Löwenbräu Sydney versackt). Egal weiter gehts: im stylischen Hostel, wo man in 8er Dorms, die in Eisenbahnwaggons untergebracht sind, entspannt alleine schlafen. Nebensaison.
Und viel wichtiger: den Hangover mit nem derben Bacon and Eggs Frühstück vertreiben.
Den Kumpel von gestern anrufen. Sich den Kater bestätigen lassen und fragen ob der verrückte Plan trotz Regen, Wind und Winter surfen zu gehen, noch steht. Einfach surfen gehen (in diesem Fall Bodyboarden).
-Idealerweise sind Surfstrände in Sydney nur 20-40 mins vom Stadtzentrum entfernt-. Nicht irgendwo surfen gehen. Nein einen der bekanntesten und besten Surfstrände der Welt aufsuchen. Bondi. Bondi Beach.
Sprich "Bondei". Nach nem kurzen Chat über die Wellenbedingungen mit nem Local resident in Bondi (etwas "rough today"), für 10 Bugs die Stunde Body Board, Wetsuit und Flippers ausleihen. Schon im Laden umziehen, um durch halb Bondi zu gehen und überall als cooler Surfer erkannt zu werden.
Die wahnsinnige Strandbucht bestaunen und die Stelle im Meer aussuchen wo schon die meisten Boarder rumhängen.Sich zugegebenermassen als Anfänger etwas lächerlich machen, aber einfach den grössten Spass des Lebens haben. Auf dem Board liegend, durch hohe Wellen schaukeln, der Regen spritzt von der Wasseroberfläche und der Wetsuit hält schön warm.
Hoffen, dass es nie dunkel wird. Was es aber leider immer wieder tut.
Genauso wie die perfekten 24 Stunden wohl auch vorbei sind. Fehlt nur noch der Gang zum Fishmarket, nen paar superschöne second hand Bookshops besuchen, der Gang über die Harbour Bridge, und im Museum das grösste jemals gefundene Goldnugget bestaunen (273 kg) und und und...
Sydney ist ne Reise wert, ich muss echt nochmal hin.....

cheers mates, es ist schon spät....Heiner