Mittwoch, Oktober 28

Ruhrpott in Minga

Just komme ich aus der Arroganz Arena zurück, wo meine Schalker Knappen heute zum wiederholten Male gewonnen haben. Heute im DFB Pokal gegen die `60ger. Der Besuch hatte allerdings seine Höhen und Tiefen.

Nur 28.000 Zuschauer waren heute in der Double A, das heisst sie war fast nur zu einem Drittel besetzt. Ergo ergab sich nur eine wenig stimmungsvolle Athmosphäre. Was sicherlich auch an der frühen Anstosszeit um 18:60 Uhr lag. Als Höhepunkt waren schon Mitte der ersten Halbzeit alle Bratwürste hinter der Südtribühne ausverkauft.

Immerhin konnte ich mich mit Schalke Trikot, Schal und einigen
Hacker Bieren erfolgreich in einem 60ger Block verschanzen. Sehr erfreulich war, dass Schalke zwei von drei Toren direkt vor meiner Nase erzielt hat. Und die Tore wurde auch noch von meinem Heimatstadtkollegen Benni Höwedes erzielt. Leider konnte ich Benni nach dem Spiel am Zaun nicht mehr gratulieren, da dass pedantische Security Personal mich nicht vom 60ger Block zum Schalke Block wechseln liess.

Um so mehr freue ich mich nun auf das übernächste BuLi Spiel. Wie ihr seht, habe ich auch schon dafür Karten vorliegen. Schalke ist erneut zu Gast in München. Die Isarschalker laden mal wieder ab Samstag 9:04 Uhr in den Hacker Pschorr an der Theresienhöhe. Mein Kumpel Bensch kommt vorbei. Freue mich schon sehr.

Glück auf.

PS: Mein zweiter HeimatstadtFussball Kollege, der Metze hatte weit weniger Erfolg. Mit 0:4 sind die Intergalaktischen leider bei einem Drittligisten untergegangen. Salut!

Mittwoch, Oktober 21

Bilder die Lügen - mal kurz in die Ausstellung..

Eine der schönen Sachen in einer Stadt wie München sind die immer wechselnden Ausstellungen. Von den meisten bekommt man gar nichts mit. Wenn es die Zeit zulässt, schlage ich aber den München-Teil der Süddeutschen Zeitung auf und schaue einfach mal in der Rubrik "Termine". Da findet man dann Ausstellungen, Theaterstücke, Vorträge, Lesungen, Konzerte. Manches klingt recht interessant, manches nicht. Das Beste aber: häufig wird gar keinen Eintritt verlangt.

Genau auf diesem Wege bin ich gestern auf die Fotoausstellung "Bilder die Lügen" gekommen. Eine Wanderausstellung vom Haus der Geschichte Bonn, die sich mit der Objektivität und Manipulation von Bildern auseinandersetzt. Idealerweise lag die Ausstellung auch noch ganz in der Nähe meiner Uni, in der Pasinger Fabrik.
Das farbige Originalbild oben in der Mitte zeigt z. B. einen irakischen Soldaten umgeben von US-Soldaten während des Irak-Kriegs 2003. In den Medien wurde sowohl der linke als auch der rechte Bildausschnitt veröffentlicht.

Und so ziehen sich interessante Bilder von "A wie Aktuelles" über "F wie Führermythos" bis "Y wie Yellow Press" durch die gesamte Fotoausstellung.
"Q wie Querschläger" z. B. beschäftigt sich mit dem Wembley Tor. Die Tommys sehen meist ein Bild auf dem es scheint der Ball sei hinter der Linie. Für den schmerzverzerrten Deutschen wird die Perspektive gedreht und der Ball scheint klar vor der Linie:


Unter "I wie Ikone" findet sich das berühmte Bild, auf dem russische Soldaten die Sowjetflagge auf dem Reichstag
hissen.
Die Szene wurde jedoch erst zwei Tage nach der Erstürmung des Reichstags nachgestellt. Zudem mu
sste der Fotograf der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS, Jewgeni Chaldej, bei dem Soldaten, der die Beine des anderen hält, eine Armbanduhr wegretuschieren. Im Originalbild rechts trägt er an jedem Arm einen Chronographen - ein Hinweis auf Plünderei. Diese galt natürlich offiziell als Kriegsverbrechen und durfte nicht auf dem Bild festgehalten werden.



Und so ziehen sich die Bilder durch die Ausstellung. Am Ende weiss man gar nicht mehr was man glauben soll. Jedenfalls glaube ich sicher noch häufiger mal spontan in der Zeitung nach kostenlosen Ausstellungen zu schauen. Diese endet aber leider heute. Empfehlen kann ich sie aber allemal. Sie wandert ja noch weiter. Weitere Impressionen findet ihr hier.

Sonntag, Oktober 11

Salzburg

Wofür steht Salzburg?
Mir kommen Mozart, klassische Musik, barockes-bürgerlich-spiessiges Leben u
nd - na klar- Marzipankugeln in den Sinn.
Genau diese Klischees habe ich heute überprüft, um mein Schwesterherzl mal wieder zu sehen. Bayernticket sei dank ist man sogar in weniger als 2 Stunden für unter 20 € in der Mozartstadt und back (für die DB gehört Salzburg doch tatsächlich noch zu Bayern!).

Um es kurz zu machen. Salzburg ist schon ein kleines Juwel und erfüllt die Erwartungen. Vielleicht ist es auch daher tour
istisch so überfüllt. Keine Überraschungen halt.

Direkt nebe
n der Salzach schlängelt sich die Altstadt unterhalb des markanten Festungsfelsens. Ein wirklich beeindruckende Ansicht. In der bekanntesten Strasse - der Getreidegasse- erblickte der kleine Mozart 1756 das Licht der Welt. Das ist auch unübersehbar auf der Fassade in goldenen Lettern vermerkt. Für schlanke 10 € darf man dann sogar die Stätte seiner Geburt (ein kleines Holzbett) betrachten.

Ansonsten tummeln sich auf der Getreidegasse spannende Geschäft
e, die wechselweise Osterschmuck (!), Weihnachtskugeln, Marzipankugeln, Filze oder Gläser verkaufen. Jedes Geschäft muss hier ein Geschäftsschild in die Strasse baumeln lassen, damit die ganze Gasse einheitlich kitschig und alt aussieht. Lustigerweise müssen da auch internationale Ketten wie H&M, Orsay und McDoof mitmachen. Selten sieht man wohl so einen edelen Mc`es.

Zugegeben: Was ich wirklich mag, sind diese ganz alten Geschäfte, die sich immer noch als Hoflieferanten bezeichnen und die k.u.k. Monarchiebezeichnung im Wappen führen.
Der Hofzuckerbäcker k.u.k. Fürst hatte 1890 die Idee Marzipan, Pistazien und Nougat zu einer Mozartkugel zusammenzufügen. Leider hat er sich aber vergessen sein Produkt schützen zu l
assen. So produziert heute Kraft Foods 1,5 Millarden rote Kugeln im Jahr, während die Original Kugeln immer von den Nachfahren des Hofzuckerbäckers Fürst k.u.k. hergestellt werden, aber im Original silber-blau eingepackt sind. Der Experte kauft also hier ein.

Eine Überraschung gab es schliesslich doch noch. Die salzburgerischen Ampelmännchen. Auf den Fussgängerampeln ist nämlich neben dem Fussgänger auch ein Radlfahrer abgebildet. Der steht bei rot lässig über sein Veloziped gebeugt. Wird es dann grün, darf er aber nicht losdüsen, sondern schiebt sein Rad über die Strasse. Sieht nett aus, macht aber doch eigentlich keinen Sinn, oder?

Montag, Oktober 5

letzer wiesn tag - gut. besser. paulaner.


Die Wiesn 2009 ist mal wieder vorüber. Wegen der angeblichen Terrorgefahr kamen ca. 300.000 Gäste weniger. Interessanterweise wurde aber wegen des guten Wetters kaum weniger Bier (ca. 6,5 mio Mass) als im Vorjahr getrunken. Vielleicht auch wegen der Terrorgefahr. Betrunkenen und kleinen Kindern passiert ja bekanntlich (..bei einem Terrorangriff..könnte man ergänzen) nichts.
Im Wiesn Abschlussbericht finden sich noch weitere Kuriositäten:

"Der Ochs im Aufwind – 111 Ochsen wurden in diesem Jahr auf der Wiesn verspeist (2008: 104 Ochsen). Im Gegensatz dazu wurden drei Prozent weniger Wiesn-Hendl konsumiert."
oder:
"Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 4.100 Fundstücke (2008: 4.400). Darunter: Eine Angel, eine Schachuhr, ein Toaster, Feuerwerkskörper, ein Brotmesser, ein Ballettröckchen, zwei Absperrpfosten, drei Krücken (einzelne Anlieferung), ein Digitalverstärker Hohner 500, ein Zwergpintscher, ein Beutel mit Kamillentee und ein Milchzahn."


Heuer war ich zum ersten mal beim Wiesnabschluss im Paulaner-Zelt (Winzerer Fähndl) dabei. Wie in den anderen Zelten, wurde um kurz nach 10 alles verdunkelt, und alle Bedienungen durften hoch zur Blaskapelle auf die Bühne.
Nun bekamen fast alle im Zelt eine Wunderkerze. Um damit dann rythmisch im Takt zu den Schmachtfetzen "Hey Jude" oder "Angels" zu wedeln.
Mein Highlight war, als fast das ganze Zelt von alleine meinen Wiesnhit "Hey das geht ab" angestimmt hat. Was die Kapelle schliesslich aufgenommen, und noch einmal angestimmt hat.

Zugegebenermassen hört sich dass nun alles ziemlich kitschig an, und ganz nüchtern ist man an so einem bierseligem Abend ja auch nicht mehr. Man muss es aber einfach mal erlebt haben. Hier kann man sich mal selber einen Eindruck davon machen, wenn 7.000 Kehlen gemeinsam das Oktoberfest beenden: