Wofür steht Salzburg?
Mir kommen Mozart, klassische Musik, barockes-bürgerlich-spiessiges Leben und - na klar- Marzipankugeln in den Sinn.
Genau diese Klischees habe ich heute überprüft, um mein Schwesterherzl mal wieder zu sehen. Bayernticket sei dank ist man sogar in weniger als 2 Stunden für unter 20 € in der Mozartstadt und back (für die DB gehört Salzburg doch tatsächlich noch zu Bayern!).
Um es kurz zu machen. Salzburg ist schon ein kleines Juwel und erfüllt die Erwartungen. Vielleicht ist es auch daher touristisch so überfüllt. Keine Überraschungen halt.
Direkt neben der Salzach schlängelt sich die Altstadt unterhalb des markanten Festungsfelsens. Ein wirklich beeindruckende Ansicht. In der bekanntesten Strasse - der Getreidegasse- erblickte der kleine Mozart 1756 das Licht der Welt. Das ist auch unübersehbar auf der Fassade in goldenen Lettern vermerkt. Für schlanke 10 € darf man dann sogar die Stätte seiner Geburt (ein kleines Holzbett) betrachten.
Ansonsten tummeln sich auf der Getreidegasse spannende Geschäfte, die wechselweise Osterschmuck (!), Weihnachtskugeln, Marzipankugeln, Filze oder Gläser verkaufen. Jedes Geschäft muss hier ein Geschäftsschild in die Strasse baumeln lassen, damit die ganze Gasse einheitlich kitschig und alt aussieht. Lustigerweise müssen da auch internationale Ketten wie H&M, Orsay und McDoof mitmachen. Selten sieht man wohl so einen edelen Mc`es.
Zugegeben: Was ich wirklich mag, sind diese ganz alten Geschäfte, die sich immer noch als Hoflieferanten bezeichnen und die k.u.k. Monarchiebezeichnung im Wappen führen.
Der Hofzuckerbäcker k.u.k. Fürst hatte 1890 die Idee Marzipan, Pistazien und Nougat zu einer Mozartkugel zusammenzufügen. Leider hat er sich aber vergessen sein Produkt schützen zu lassen. So produziert heute Kraft Foods 1,5 Millarden rote Kugeln im Jahr, während die Original Kugeln immer von den Nachfahren des Hofzuckerbäckers Fürst k.u.k. hergestellt werden, aber im Original silber-blau eingepackt sind. Der Experte kauft also hier ein.
Eine Überraschung gab es schliesslich doch noch. Die salzburgerischen Ampelmännchen. Auf den Fussgängerampeln ist nämlich neben dem Fussgänger auch ein Radlfahrer abgebildet. Der steht bei rot lässig über sein Veloziped gebeugt. Wird es dann grün, darf er aber nicht losdüsen, sondern schiebt sein Rad über die Strasse. Sieht nett aus, macht aber doch eigentlich keinen Sinn, oder?
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