Mittwoch, November 25

Wild in München


Hier in München wird die Tradition der Zeitungsautomaten noch hochgehalten. D.h. man entnimmt sich eine Zeitung (vornehmlich die eher seichteren Blätter, wie TZ oder Abendzeitung) aus dem Automaten und wirft im Gegenzug das passende Kleingeld ein. Der Automat ist und bleibt immer offen, so dass dieses System auf Vertrauen basiert. Ich mag dieses System. Leider findet man die Automaten deutschlandweit immer seltener.

Über den jeweiligen Automaten sind dann die Schlagzeilen des Tages angebracht, wie: "jeder 4. Münchener ist krank" usw.. Eine Schlagzeile hat neulich mein Interesse geweckt: "Wilde Fuchsjagd durch Unterhaching". Ein Fuchs hatte sich aufgrund einer Verletzung über Wochen in Häusernähe aufgehalten und Mülltonnen geräumt. Die aufgeregten Leute vermuteten natürlich eine Tollwut Infektion und Gefahr für spielende Kleinkinder. Ergo mussten Polizei und Feuerwehr zu einer Fangaktion anrücken, worüber die TZ ausführlich berichtet. Bei den Bildern muss ich immer schmunzeln wie ungeschickt sich die Fänger anstellen.
Schliesslich wurde Reineke aber doch "gekeschert" und musste leider eingeschläfert werden.

Die Fangaktion regt mich aber mal dazu an über wilde Tiere in München nachzudenken. Schliesslich sollen in Berlin bereits 4000 Wildschweine im Stadtgebiet leben. In München sind die Wildschweine noch nicht soweit vorgedrungen. Immerhin habe ich aber schon von Freunden erfahren, dass man Wildschweine am helligten Tag beim Joggen im Forstenrieder Park beobachten kann (Bayern-Spieler übrigens auch). Genau hier ist dann auch medienwirksam eine brave Münchener Radlfahrerin mit einem Schweinderl kollidiert und verletzte sich an der Schläfe.

Im Englischen Garten gibt es nach meinen Recherchen noch keine wilden Säue. Dafür habe ich hier beim Radl fahren schon einmal angenagte und umgesenste Bäume von Bibern am Eisbach entdeckt. Der im Winter 2006 / 2007 aufgetauchte Nager wurde in Anlehnung an Bruno auch schon zum "Problembiber" erkoren. Immerhin mähte er pro Nacht 3 Bäume um. Rehwild und mit Sicherheit Füchse gibt es im E-Garten auch.

Von Interesse ist schliesslich noch der Nymphenburger Schlosspark, ein ehemaliges königliches Jagdrevier.
Der Park liegt mittlerweile mitten eingekreist zwischen den Stadtteilen Nymphenburg, Laim und Pasing. Rehe sollen in den weitläufigen Parkanlagen auch vorkommen. Vor allem aber sind es ob der vielen Wasserflächen viele Vögel, die hier leben. Neben Baumfalken und Eisvögeln, dient der Park im Winter sogenannten Invasionsvögeln (Seidenschwänzen..) aus Nordeuropa als wichtigstes Winterquatier in Südbayern.

Warum ich das alles schreibe. Ich glaube es wird Zeit, dass ich mich in den nächsten Wochen mal mit der Regulation der Wildbestände in Westfalen beschäftige...

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