Was ist Kunst? Seit meiner heutigen Joggingrunde habe ich Zweifel.
In meinem Buch "Kunst für Dummies" finde ich Antworten.
Die erste Antwort: "Kunst ist!". Wie bitte?
Besser: "Kunst geschieht, wenn jemand eine Material nimmt und eine bewusste Aussage formuliert".
Wie ich auch erfahre, muss Kunst seit der Geburt der modernen Kunst nicht mehr gefallen. Sie kann sogar "hässlich und doch befriedigend" sein. Tatsächlich sei der einzig "wahre Feind der Kunst" der gute Geschmack.
Laut "Kunst für Dummies" entstand die moderne Kunst interessanterweise mit einem einzigen Geniestreich Pablo Picassos. Dem Gemälde "Les Demoiselles d`Àvignon" im Jahre 1907:
Beim Joggen hier im Westend komme ich also an einem Kunstwerk (eine Art Brunnen) vorbei, das mich nur mit dem Kopf schütteln lässt. Es steht recht abseits in einem Park zwischen Theresienwiese und Hackerbrücke. Hier ist meines Erachtens die Grenze des guten Geschmackes erreicht:
Zugegeben. Ich kenne den Künstler nicht. Ich kenne seine Intention nicht, ich weiss nicht was er damit ausdrücken will. Und ich will Ihn auch nicht mit Picasso messen.
Ich sehe in dem Kunstwerk ein männliches Geschlechtsorgan. Wasser spritzt aus seinem Ende. Ob es Wasser ist? Das überlasse ich eigenen Interpretationen.
Tatsache ist, dass nur wenige Meter hinter diesem Kunstwerk ein Kinderspielplatz beginnt. Jauchzende Kinder toben umher, während man ein ejakulierendes Geschlechtsorgan betrachtet. Spannend.
Oder vielleicht doch "hässlich und doch befriedigend" (s.o.)?
Immerhin wendet mein "Kunst für Dummies" Führer ein:
"Auch wenn alles Kunst sein kann, gibt es doch qualitative Unterschiede". Stimme voll zu.
Heute endet die "Neo Rauch" Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München. Mit fast 170.000 Besuchern ist Sie ein Riesen-Erfolg. Vielleicht liegt es ein wenig an dem Boulevard um den Gegenwartskünstler Rauch. Der smarte, aber sehr zurückhaltende Neo Rauch wird wahlweise als "Heidi Klum" oder "Robbie Williams" der Kunstszene bezeichnet. Fakt ist, dass er mit Abstand der teuerste deutsche Gegenwartskünstler ist.
Ich habe die gelungene Ausstellung im Mai besucht. Viele seiner Gemälde erinnerten mich an idealisierte Bilder aus dem Sozialismus. Kalte Farben, Arbeiter (mit freiem Oberkörper), mit Hacke und Schaufel in einer Industrieumgebung.
Mein Eindruck wurde bestätigt, denn eine Museumsführer erklärte, das Rauch seine Herkunft aus der DDR in einigen Bildern verarbeitet.
Trotz der Sozialismus-Ästhetik, erreichen seine Werke die höchsten Preise gerade auf dem amerikanischen Markt. Laut der Führung, lieben es die Amerikaner in den Zeiten des kalten Krieges zu schwelgen und das rückständige System des damaligen Osten zu belächeln.
Hier sein Gemälde Etappe:
Heute wird es von Brad Pitt belächelt. Er soll dafür auf einer Kunstauktion in Basel nicht weniger als 1 Millionen Dollar gezahlt haben.
Nimmt man einmal den Preis als Massstab könnte man vielleicht sagen: Das ist Kunst!
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