Die klassische Distanz ist analog zu den grossen Holzflossen die Strecke von Wolfratshausen nach München zur Flosslände. Im Gegensatz zu den riesigen Holzflossen hält man sich aber mehr auf der Isar statt auf dem Isarseitenkanal auf.
Es gibt Anbieter wie Dr. Boot, die einem 10 Mann Boote zur Verfügung stellen und am Ankunftsort abholen. Der Weg ist also das Ziel.
Und die Isar hat einiges zu bieten. Erst von der Mitte des Stroms entfaltet sich die ganze Pracht des Isartals. Weite Kiesbänke, ausgespülte Uferwände oder ins Wasser ragende Bäume, Schwemmholz oder felsige Abschnitte mit Stromschnellen.
Dabei bleibt die Isar ein ganz sauberer Fluss, wovon Eisvögel und badende Menschen zeugen. Hinter Wolfratshausen flisst die Loisach in die Isar und durch das ein oder andere Stauwehr mit Bootsrutsche bleibt es spannend.
Ein besonderes Schmankerl wartet auf der Isar nach einer schnittigen Kurve kurz vor dem Wirtshaus in Schäftlarn. Hier ragt der Georgenstein aus dem Wasser. Ein ca 5 m hoher und 8 Meter breiter Monolit.
Früher war er ein Schrecken für die Flösser, für die er ein gewaltiges Hindernis darstellte. Andere Quellen behaupten hier hätte einst eine römische Brücke gestanden. Man wollte Ihn bereits mehrfach sprengen, heute zählt er aber zum Highlight einer Isar Fahrt.
Bei meiner letzten Tour vor einigen Wochen hatte ich es nur beobachtet, nun wollte ich es wissen. Man kann auf den Georgenstein klettern und von dort in die grüne schimmernde Isar springen.
Bereits wenige 10 Meter vor dem Stein lasse ich mich in die Isar gleiten und flüge durch die Isar an die stromseite des Felsen. Nach einem kurzen Kampf gelingt es mir mich auf eine Felskante zu hieven. Meine Bootsgemeinschaft hat bis dahin schon auf der Südseite angelandet.
Das Aussteigen und Anlanden ist durch die geteilte Strömung hier spielend leicht. Nun klettere ich barfuss an der fast senkrechten Felswand empor. Das hatte ich mir nicht so schlimm vorgestellt.
Heiner Free solo! (Vielen Dank an die Fotografin Anne ((C) Anne C.) |
Ich lasse es drauf ankommen und stürze wie ein nasser Sack unelegant mit angezogenen Füssen in die Isar. Ziemlich tief stosse ich in das weiche, aufgewühlte Wasser hinab. Es dauert länger als im ruhigen Wasser bis ich durch die Wirbel wieder an die Oberfläche gelange.
Es macht Spass und nach wenigen Minuten stehe ich wieder oben. Nicht ich, sondern Wikipedia lässt wissen:
"Im Jahre 1805 kenterte an dem Felsblock der Flößer Georg Müller. Er rief in seiner Not seinen Namenspatron um Hilfe. Nach seiner Rettung ließ er das Heiligenbild auf dem Felsen anbringen. Seit dieser Zeit heißt der Stein Georgenstein. Früher wurde er Großer Heiner genannt. Kleiner Heiner war dagegen der frühere Name des Michaelsteins."
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