Samstag, April 26

into the wild- lifestyle IV-Anzac Day

Hi Leute,

gestern am 25. April wurde in ganz Australien der ANZAC Day gefeiert. Das wird hier als zweit höchster Feiertag behandelt und das ganze Land ist auf den Beinen. Ich habe wirklich ziemlich lang gerätselt wofür dies Abkürzung steht, das Internet hilft dann weiter: Australia New Zealand Army Corps Day! Am heutigen Tag wird also allen Veteranen und Kriegsgefallenen des Landes gedacht. Während wir in Deutschland ja höchsens mal am 8. Mai vom Bundespräsidenten an das Kriegsende erinnert werden, sind die Leute hier ganz anders drauf.
Zunächst wurde am 25. April kein Krieg beendet, sodern die australischen Truppen durften zum ersten mal im 1. Weltkrieg am Bosporus (Gallipoli) in das Geschehen eingreifen. Die ganze Mission ein totaler Verlust und das ganze Korps musste sich in Ägypten neu sammeln. Aber für den damals jungen Staat halt ein wichtiger Schritt zur Weltgeltung. Bis heute hat das dann einen gewissen Mythos, so dass viele Australier auf einer Europa Reise diese Region in der Türkei besuchen.

Der Anzac Day, wird dann in Brisbane immer traditionell mit Märschen und Paraden begangen. Bei Sonnenaufgang werden alle Fahnen auf Halbmast gehisst und dann geht es los mit Märschen von allen Kirchen vorbei an Kriegsdenkmälern (davon gibt es viele und die sind bestens gepflegt) durch Brisbane.
Hört sich alles nicht so spannend an, wird aber dann interessant, wenn man mal die Marschierenden genauer betrachtet. Voran schreitet jemand der ein Schild hochhält, in welchem Krieg diese Veteranen gekämpft haben (2. Weltkrieg, Vietnam, Korea etc., Golf...). Dann laufen die Orden dekorierten Veterans wackelig da hinter her oder werden gefahren und werden frentisch bejubelt. Besondere Highlights werden hervorgehoben:
Letzte Überlebende der HMAS Sydney (Wrack erst vor nen paar Wochen gefunden, von der deutschen Kormoran 1941 versenkt...), ältester und jüngster Veteran, höchstdekorierter Veteran etc......
Die Strassen sind gerammelt voll, und Fernsehen und Zeitungen berichten seit Tagen mit Sonderausgaben darüber.

Bin heute im politischen Rausch. Wie ihr ja auch mitbekommen habt, wurde dass olympische Feuer auf seiner Reise um die Welt ziemlich heftig angegangen. Letzte Woche war es dann am Donnerstag auch in unserer Hauptstadt Canberra. Nen paar Tage vorher hält ein chinesisches Mädel einen Vortrag in einem Course über Olympia, Transport und Nachhaltigkeit in Bejing 2008. Nach dem Course unterhalte ich mich mit ihr und erzähle Ihr, dass mein Ansinnen als Volunteer bei Olympia zu arbeiten, abgelehnt wurde, da auschlisslich chinesische Studenten genommen werden. Sie weiss auch nicht so recht was dazu zu sagen, erzählt mir aber, dass sie sich so freut mit ganz vielen chinesischen Freunden nach Canberra zu fahren und die Fackel zu sehen. Da hab ich mich doch etwas gewundert. Wer fährt denn freiwillig, 16 Stunden Bus, um dann übermüdet nur so ein Feuer kurz zu sehen? Also auch wenn Olympia in Haltern am See wäre würde ich dass nicht machen!
Die Antwort darauf bekomme ich 2 Tage später: Der chinesische Superstaat hat dafür gesorgt, dass insgesamt 30.000 Studenten oder ABC`s (Australian Born Chinese) nach Canberra kutschiert werden, um den Protestlern einfach keinen Platz zu bieten. Nun wackelt die Fackel nur noch ein bisl durch China, und Protestproblem gelöst......also am Montag werde ich das Mädel noch mal anquatschen...
So genug politisiert (obwohl die CSU ja unter 50 % liegt, wie man hört..).
Ich muss den abend leider am Schreibtisch verbringen, passt aber schon.

politische Grüsse, "lest we forget" ("wir werden niemals vergessen")

Heiner

Sonntag, April 20

into the wild-sport IV

Hi mates,

am Freitag war ich nun endlich beim Rugby. Dem australische Nationalsport schlecht hin. Unsere Reds gegen die Western Force aus Perth im Suncorp Stadium.
Schon wieder Sport, denkt ihr sicher. Aber die Australier sind nun mal, begünstigt durch das ganzjährige angenehme Klima ein sportverrücktes Völkchen. Wie sonst ist es zu erklären, dass Australien bei Olympia 2004 in Athen im Medaillien Spiegel (4.) besser war als Deutschland (6.). Wenn man mal die Medaillien im Verhältnis zu den Einwohnern berechnen würde, wäre Australien mit Abstand erster.
Interessant ist dann wirklich auch warum Rugby & Cricket hier vor tausenden von Menschen gespielt wird, während ich in Deutschland nie was davon höre.
Gesehen haben wir dann am Freitag ein Spiel aus der Rugby Union. Da spielen dann doch wirklich in einer normalen Liga (14 Teams) Mannschaften aus den entfernten Ländern Australien, Neuseeland und Südafrika. Wir hatten uns halt für schön günstige Plätze entschieden, um auch noch nen Dollar für nen Bierchen im Stadion zu haben. Das hiess wir sassen in Reihe 1 und konnten mit der ausgestreckten Hand den Rasen berühren. Nachteil: Wir konnten kaum erkennen, wann der Ball wirklich hinter der Linie oder im Aus war und wann nicht. Vorteil: Man bekommt einen hautnahen Eindruck von der Kraft und Intensität, die in dieser Sportart liegt. Also der durchschnittliche Rugby-defensiv-Player dürfte so an die 195cm gross sein und warscheinlich 120kg wiegen. Man braucht nun kein
grosser Physiker zu sein, um sich vorzustellen was passiert, wenn nun einer dieser Kerle sich die Pille schnappt und so schnell er kann in eine menschliche Mauer, gebildet von der gegnerischen Mannschaft, rammt.


Und dass direkt vor unserer Nase. Also man kann das Ganze schon guten Gewissens als mittleren Krieg bezeichnen. Wenn ihr mal auf das Video klickt seht Ihr mal wie es bei so einem Gerangel (mir fehlt hier der sportliche Fachbegriff) zu geht.

Im grossen und ganzen geht es dabei aber zwar robust aber fair zu. Zwar gibt es hin und wieder eine Keilerei, die beim Fussball ne rote Karte für beide nach sich ziehen würde, aber es wird nicht mit unfairen Mittlen wie spucken, treten oder kratzen gespielt. Und ich würde mal behaupten wer auf Zeit spielt, schauspielert oder ne Verletzung nur markiert, der wird vom eigenen Team ausgelacht.
Die Stimmung im Stadion war, wie schon beim Aussie Rules Football vor 2 Wochen, gar nicht vergleichbar mit deutschem Fussball. Keine Fangesänge, keine echten Fanblöcke. Sehr viele Frauen im Publikum, natürlich nur Sitzplätze. Dennoch viele Sicherheitsordner. Bevor wir uns auf unseren Platz setzten wurden wir 3mal aufgefordert uns zu unseren Plätzen zu begeben, der Bereich mit den Fanartikelen, Chips und Bier sei kein öffentlicher Stehbereich. Ist ja gut.
Besonders lustig fanden wir aber den Go Kart Fahrer, der immer auf Feld düsen durfte, wenn eine Mannschaft nen Pinöckel brauchte um ein Fieldgoal zu erzielen. Schaut euch mal an wie der über den Rasen flitzte.


So nun aber genug gerugbyt. Die Woche wird wieder vermehrt in der Uni verbracht, wo es einiges zu tun gibt. Während wir heute beim Soccer zwar noch mächtig in der Sonne geschwitzt haben ("Sieg"), werden aber die Schatten länger. Unser "authentic German Food Restaurant" macht schon mächtig Werbung fürs special "Erntedankmenü" ab Dienstag. Ergo ist hier wohl nun der deutsche September angebrochen. Also, bleibt gesund und munter.
Aussie, Aussie, Aussie-oi, oi, oi.

Mittwoch, April 16

into the wild - uni II

Tach auch!

Vielen Dank erstmal für alle eure netten Geburtstagwünsche. Mein Schwesterherz hatte schon recht als sie meinte: „na, so ein gutes wetter hattest du wohl noch nie an deinem Geburtstag, oder“?. Ne hatte ich wirklich nicht. Obwohl ich im letzten Jahr bei schönstem Wetter zünftig mit Freunden in einem bayrischen Biergarten gefeiert habe,
was auch nicht zu verachten war. Siehe rechts.

Hier habe ich heut` meinen Ehrentag eher ruhig verbracht, wir haben uns gestern spontan mit nen paar Leutchen in einem Park (links) gesetzt mit
schönem Blick über Brisbane und um 12 Uhr haben mir Leute in 5
verschiedenen Sprachen Geburtstagsständchen gebracht.

Ich glaube so gegen Viertel nach 12 war dann
auch schon die Police da, und wir durften wegen Ruhestörung und
öffentlichem Trinkverbot den Platz räumen. ("Did you drink the beer bottles? Noo, they really stood here before!!"). Hi Hi.



Eigentlich wollte ich euch mal wieder was von den Wundern berichten die mich immer noch täglich am Unicampus überraschen. Da ich ja mal ab und an da vorbeischaue (viel zu oft wie meine Mitbewohner behaupten….) raffe ich soo langsam was da einem alles geboten wird.

Zum Beispiel in der Library könnte ich mir einfach einen Laptop ausleihen an meinen Arbeitsplatz gehen und bei offenen Fragen in einen Livechat mit einem Librarian treten, damit ich ne Antwort bekomme.

Um einen Computerarbeitsplatz zu bekommen zeigt mir so ein hochmoderner Flatscreen Bildschirm mit roten und grünen Punkten exakt an, welcher Arbeitsplatz gerade frei ist. Damit spart man sich dann das blöde umherirren nach freien Plätzen.

Bücher kann man zwar auch ausleihen. Aber ziemlich sinnvoll ist
es, dass man 90 % aller sachen online als pdf document bekommt,
dann gibt es kein gerangel um die letzten Bücher.

Die Infrastructur am Campus ist sowieso ganz angenehm.
Es gibt 2 oder 3 Bookshops in denen man neben Lehrbüchern
und Romanen etc. auch Collegeblocks kaufen kann, die einen
UQ – Uni Aufdruck haben.

Essenstechnisch gibbet alles was das Herz begehrt, Sushi, Italiano, Chinesisch und durcheinander. Allerdings leider nicht zu guten Mensapreisen.

Bald werde ich auch mal den Campuseigenen Haircutter aufsuchen müssen. Direkt daneben ist das Unireisebüro, wo ich mir daraufhin nen Flug nach Vanuatu buchen kann. Da wollen zumindest meine Flatmates hin, um ihr Visum als Touristenvisum bei der Wiederankunft in Australien zu verlängern. Von ner Postoffice bis zum eigenen Kunstmuseum (der Lonely Planet Brisbane erwähnt es sogar..)ganz zu schweigen. Ihr seht ich bin also rundum versorgt. Und „ja“ den UniPub „The red room“ habe ich auch schon einmal angetestet.

Meine Ma` hat es sogar geschafft mir punktgenau am heutigen Tag ein Päckchen aus Westfalia zu senden. Wichtigster Inhalt: Mein gutes altes Deutschland Trikot. Schliesslich muss ich die EM ja von hier unten aus verfolgen…..

Also machts jut.

Heiner

Samstag, April 12

into the wild- lifestyle III











vs.









Hallo together,

in dieser woche dachte ich kurzzeitig der australische Winter wäre eingebrochen. Das Thermometer fiel doch wirklich auf arktische 20 °C tagsüber! Seit heute bin ich aber gewiss, dass war doch nur Tiefdruckgebiet und die Flip-Flops wurden wieder übergestreift! Flip-Flops? Mit dem Begriff kann hier leider keiner was anfangen. Die gemeinen Zehensandalen werden hier als Thongs bezeichnet. Dafür erfreuen die sich hier riesiger Beliebtheit, und in der Uni würde ich mal behaupten tragen die sicher täglich 70% der Leute.
In der Uni und der Bib habe ich mich in dieser Woche ziemlich viel aufgehalten. Habe ein spannendes Werk mit 1500 Worten mit dem Titel: "The transferability of the low-cost model to long-haul airline operations" verfasst. Dubai nehmen es die Profs vor allem mit dem Zitieren und den Quellenangaben sehr genau. Hat sich alles im guten alten Harvard Style zu befinden, von dem ich noch nie was gehört habe. Und Plagiarism aus seichten Internet-Quellen wie "Wikipedia" wird natürlich auch verteufelt. Bei meinem Mitbewohner Michael hat es eine Student mit dem Wikipedia Artikel über "visional Journalism" versucht. Nachteil: Der Prof. hatte den Artikel selber bei Wikipedia verfasst. He He.
Und natürlich bin ich am frühen Donnerstag morgen um 4:40 am zum Schalke Spiel aufgestanden. Fing ja gut an, aber dieses Ende. Na ja.
Letzten Samstag war ich dann mit Mickey beim Australian Football (Footy). Ne lustige story für sich. Sa 18 Uhr, ich gucke in die Zeitung was abends im Fernsehen läuft. Aha 19 Uhr live sport Brisbane versus Sydney, football. Ich denke: Fussball, perfekt! dazu noch in dem grössten Stadions Brisbanes, "Gabba" genannt, nur 45 Gehminuten von unserem Haus. Ist doch der australische Fussball seit den Erfolgen der Socceroos klar im Aufwind. Perfekt, auf gehts.
Nach einigen Gehminuten macht mich Kollege Michael auf meinen Übersetzungsfehler aufmerksam, denn wir gehen halt nicht zum Football, sondern halt zum Footy.
D.h. wir sehen ein Spiel was sich wohl zu untalentierte Rugby und Fussballspieler in der Cricketsommerpause ausgedacht haben. Diese Sportart war dann aber doch noch ganz interessant. Spielfeld ist halt ein riesiges Cricketfeld. Das bedeutet a) jede Mannschaft hat ca. 20 spieler auf dem feld und b) der Schiri muss Marathonläufer sein. Und dann geht das muntere Geplänkel los: warum manchmal getackelt werden darf, warum nicht? warum es manchmal 1 oder 3 oder 6 Punkte für das selbe Fieldgoal gibt? warum man auf den Plätzen kein Bier trinken darf? ob man nach 16 oder 23 Schritten den Ball dribbeln muss? Fragt mich nicht. Wenigstens hab ich die ticketverkäuferin schön verwirrt, da ich unbedingt in die Sydney Kurve wollte, da ich mir gedacht habe, so ein Auswärtssupport ist schon besser. Die konnte mir gar nicht sagen wo wer sitzt. Gibt nämlich gar keine Fanblocks wie beim Fussball, sondern irgendwie haben immer alle immer gejubelt. Jedenfalls hatten wir mit geschätzten weiteren 23.000 Leutchen ne Menge Spass und haben unsere eigenen Regeln erfunden. Nächste Woche wirds da schon spannender, denn wir versuchen nen gutes Rugby Match zu sehen. Aber natürlich nach Rugby Union Regeln und nicht Rugby League, fragt mich bitte wieder nicht warum!

Machts gut, ich lebe noch...

Heiner

Mittwoch, April 9

into the wild-sport III


Cheers gents,

ja auch hier Down Under lässt mich die Liebe zum Revierclub Schalke nicht los. Heute treten die Knappen vor 100.000 Zuschauern im Stadion Nou Camp zu Barcelona an.
In unserem fussballbegeisterten WG-Haus versuchen wir wenn möglich CL, Premier League und german Bundesliga mehr oder weniger zu verfolgen. Während ich für die Buli "nur" am Samstag bis 0:30 Uhr wach bleiben muss, ist die Champions League seit der Zeitumstellung schon eine Challenge. Das Spiel startet um 4:45 Uhr Ortszeit am morgen! Bis dato hiess es dann morgens über das chinesische Staatsfernesehen oder andere seriöse quellen livestreams ueber das Internet zu saugen. Für den heutigen Knaller hatte mir Kollege Bensch nen live Webcambericht ueber Skype in seine WG nach Münster zugesagt. Glücklicherweise kann ich aber auf die technischen Rafinessen verzichten, denn Anfang der Woche erfolgte die Überraschung. Das australische Fernsehen überträgt die Cl Partie live aus Barcelona nach Australien. Yes! Eigentlich werden nämlich nur Spiele mit englischer Beteiligung gezeigt. Aber anscheinend ist die Sendezeit soo unwichtig, dass die morgen früh mal ne Ausnahme machen. Anyway. Nachdem ich das Finale des UEFA-Cups und die Meisterschaft der Herzen live im Parkstadion verfolgt habe, werde ich halt heute den Einzug ins Halbfinale live in Australien verfolgen! Kämpfen bis zum Umfallen! Krallen zeigen Schalker Tiger!

Take it easy

Heiner

Montag, April 7

into the wild- lifestyle II

Hi together,

die Australier gelten ja zurecht als entspanntes, relaxtes Völkchen. Nen schönes Beispiel sind dafür die Autoschilder wie ich finde. Jeder der 6 australischen Bundesstaaten darf nämlich unter dem Nummernschild noch etwas Werbung für seinen Staat machen. So heisst es dann meist bei mir in Brisbane "Queensland-The Sunshine State". Ich habe mal ab und an verschiedene Kennzeichen fotografiert, schaut euch das mal an. Bloss auf nen Wagen aus dem "Northern Territory" warte ich wohl vergeblich. Wäre ja auch die blaue Mauritius unter den Nummernschildern. Das NT ist nämlich so gross wie Spanien, Italien und Frankreich zusammen, bloss leben dort nur 203.000 Menschen......






Samstag, April 5

into the wild - australian animals II

Good Day,

Suchbild: Im obigen Eukalyptuswald hat sich ein schlafender Koala-Bär versteckt. Klickt es einfach mal an und versucht ihn zu finden!
Wir waren auf dem in der Nähe von Cape Otway (Great Ocean Road) auf dem Weg zu einem Leuchtturm als Patrick im Eukalyptuswald plötzlich eine dieser grauen Kreaturen erspäht hat. Wir schnell links ran und dann uns auf den Weg gemacht um ein Foto von einem wilden Koala zu schiessen. Witzigerweise haben wir dann immer mehr Brummbären entdeckt und während wir am Anfang noch, wie auf dem Foto sichtbar stolz, aus der Ferne gepost haben, konnten wir den letzten beinahe berühren.
Koalas und Touristen sind eine sehr lustige Geschichte für sich. So ziemlich jeder Australienreisende (sorry aber vor allem die weiblichen) träumt davon so einen "süssen" Koala zu knuddeln. Das man die aber in der Wildniss enddeckt, setzt nen bisl Naturkenntnisse und ziemlich viel Glück voraus. Dass man die dann knuddelt, ist eigentlich unmöglich, weil so Eukalyptusbäume bis zu 70-80m hoch werden können. Koalas essen aber nur Eukalyptus. Ergo haben viele Städte oder Regionen eigene Koala Sanctuaries wo Koalas "offiziell" nach Unfällen wieder aufgepäppeltwerden; "inoffiziell" aber zudem schön kommerziell vermarktet werden. Man kann da nämlich hinfahren sich die Koalas ansehen und wenn man bereit ist, nach dem Eintritt nochmal 15 Dollar zu zahlen, darf man die auf den Arm nehmen und die begehrten Fotos schiessen. Problem dubai: So ein Koala schläft ca. 18 Stunden am Tag, und wenn er mal halbwach ist, ists eigentlich Nacht und er frisst. Also nehmen die Touristen den Koala auf den Arm, wo er meist die Augen zumacht und rumdöst. Danach versuchen dann alle den Koala durch laute Schreie so aufzuwachen, dass er für das begehrte Urlaubsfoto zumindest mal ein Auge öffnet. Und lächeln fröhlich in die Kamera. Hab mal danach gegoogelt, ungefähr so. Nicht wenige der internationalen Studenten haben auch schon ihr Facebook Profilfoto dermassen abgeändert....und ganz harte Urlaubsfotokaliber machen die selbe Tour sogar im Streichelzoo für Kängurus.

Da mag ich doch wirklich lieber unsere Wildniss Tour, wo wir die australische Fauna selbst erkunden. Das man Känguruhs schon beim Fahren auf den Strassen entdeckt, habe ich euch ja mal mit dem Bild vom toten Hüpfer gezeigt. Das es die hier in Australien häufiger geben muss, merkt man auch schon beim Kängurusteaks kaufen. Ist echt einfach das günstigste Fleisch im Supermarkt. Unsere erste und einzige Begegnung mit dem lebenden roten Riesenkänguruh war auch echt beeindruckend so far. Patrick war gerade am Steuer und ich hatte lange genug gequängelt, bis wir in so eine 10 km lange Schotterstrasse eingebogen sind, weil die irgendwie so spektakulär am Hang gelegen war. Wenn man ausserdem diese 2 Zeichen hintereinander sieht ist ein Befahren ja fast schon ein muss==>
Nach einigen hundert Metern sehe ich mich dann um, und "bang" keine Schafe auf dem Hügel vor der Abendsonne und Meer. Ne, wilde Kängurus beim Grasen des Abendmahles. Glaube ihr müsst das Bild mal grossklicken um was zu sehen....

Vor Wombats wurden wir on the road zwar einmal mit Schilder gewarnt, es waren aber leider keine lebenden oder toten Wombats zu entdecken. Verwechselt haben wir auf die Ferne nen Igel oder Stachelschwein, hier hedgehog genannt (und nicht "eagle" (:-)), manchmal mit nem Wombat.

Was mich hier an der Vogelwelt überrascht hat, war das punktuell massenhafte Auftreten von Kakadu-Papageien. In einem Hostel waren die mal eines morgens so laut, dass ab 5:30 Uhr an Schlafen nicht mehr zu denken war. Wie im Zoo.

Noch eben was zur Reptilwelt hier unten. Mitten auf ner Holzbrücke auf dem Campus habe ich die erste Echse entdeckt. Die döste in der Sonne, und wenn Passanten kamen und fast auf sie gestapft wären, hat sie furchtbar rumgefaucht. Die sind dann immer durch die Gegend gehüpft. herrlich. Viel grösser als alles was ich bisher in deutscher Wildbahn oder Wohnzimmerterrarien gesehen habe. Und irgendwie haben die schon einen archaischen, altmodischen Ausdruck. Aber wenn du schon mit den Dinosauriern rumgelaufen bist und noch heute Studentenschreck spielst hast du irgendwas richtig gemacht in der Evolution. Mein Reptilexperten Freund Bernie B. aus Haltern town schliesst Waran und Agame aus und tippt auf den Schwarzleguan. vielen dank. Aha.


So zum Abschluss will ich euch nochmal ein nettes Video zeigen, wie es aussieht, wenn man durch einen Eukalyptuswald fährt, mit Koalas in den Bäumen. Unser guter Co-Pilot Michael hat das ganze mal auf Englisch kommentiert.

Beste Grüsse aus Down Under,

Heiner