Dienstag, Juni 10

into the wild - aborigines I


Good day mates,

denkt ihr an Australien, habt ihr sicher nicht nur Kängurus, den Ayers Rock und Crockodile Dundee im Kopf, sondern vielleicht auch die eingeborenen Leute, die Aborigines.

Leider sehe ich deren so gut wie gar keine hier in Brisbane. Wenn überhaupt hocken sie mal mit Alkoholproblemen auf ner Bank vor meinem Supermarkt. Dabei verdanken die Australier ziemlich viele Bezeichnungen (die mich in einigen Reports zu verzweifelung gebracht haben) den indigenous people: Uluru, Boomerang, Pululuru, Kununurra oder Woolloomooloo.

Spricht man entspannte Aussies mal auf ihre Landsleute an, wird es plötzlich ziemlich unterkühlt und unrelaxt.

Grund genug für mich, mal der Sache auf den Grund zu gehen. Mittlerweile habe ich mir sogar wissenschaftliche Artikel in der Bib downgeloaded, um mich zu informieren. Was man nicht alles macht, wenn man eigentlich lernen könnte.
Na ja jedenfalls bin ich auf soviel interessante, überraschende aber auch schockierende Infos gestossen, dass ich nicht alles auf einmal berichten kann.
Zunächst mal will ich mal versuchen zu erläutern, wie die Aborigines eigentlich nach Australien gekommen sind.

So ziemlich seit Beginn der ganzen Kontinentaldrifterei ist Australien nämlich eine Insel.
Ergo hat man bis in das 20te Jahrhundert geglaubt, die Aborigines wären vor ca. 600 Jahren mit Segelbooten in Australien an Land gekommen. Dass die Aborigines keinerlei äusserliche Ähnlichkeiten mit irgendeinem polynesischem oder andern Südseevolk haben spielte wohl keine Rolle. Warum das Volk, nachdem es soviel nautisches und seglerisches Geschick gezeigt hat, das Segeln einfach aufgegeben hat, wollte auch keiner so recht erklären. Man war ja auch eher damit beschäftigt, die Eingeborenen als Störfaktor und Naturgefahr zu betrachten.

Schliesslich fanden die Forscher soviele antike Stätten, dass die Zeitspanne seit der Ankunft auf fast 10.000 Jahre ausgedehnt wurde. Gleichzeitig fand man heraus, dass Australien in dieser (letzten) Eiszeit durch sinkende Wasserrstände über eine Landbrücke mit Papua Neuguinea zum Superkontinent Sahul verbunden war. Also ging man von einer Einwanderung aus.

Alles war in Butter, bis man 1970 in einem Salzsee namens Mungo in New South Wales das Skelett des nun sogenannten "Mungo Mans " fand.
Als man eine Altersbestimmung durchführte, waren die Aborigines plötzlich schon 25.000 Jahre auf dem Kontinent, heute geht man sogar von ca. 50.000 Jahren aus.
Bleibt die Frage bestehen, wie vor 50.000 Jahren die Aborigines es geschafft haben eine Meeresenge von ca. 100 km zu überwinden, um Land zu entdecken, von dem sie gar nicht wussten dass es da ist. Es ist keine Zivilisation der Welt bekannt, die zu diesem Zeitpunkt über solche seglerischen Fähigkeiten besass.

Einige Forscher glauben daher es wäre möglich, dass sie von Insel zu Insel gehopst sind.
Andere, und ich bin ein erklärter Anhänger dieser Theorie, stellen sich vor, dass eine Gruppe Menschen auf einem Floss oder whatever unfreiwillig aufs Meer gespült wurde(!), mehrere Tag durch Wind und Wetter geschippert sind und plötzlich in Australien war. Ein Forscher hat errechnet, dass aus 25 Gründerkolonisten in 2000 Jahren 300.000 Nachkommen entstehen können. Spektakulär oder?
und hat man je etwas davon gehört? ne. weil den Aussies dass nämlich ziemlich lange egal war wo die Abo`s herkamen. Bis 1968 hat man sie bei Volkszählungen gar nicht mal mitgezählt. Nen Volk was keinen Sinn für Eigentum kannte, ohne Kleidung und domestiziertes Nutzvieh umherzog und keine Worte für "gestern" und "morgen" kannte schien ziemlich dümmlich....
....dann darf man ja schonmal an Untermenschen denken.....==> warum die Kultur aber dennoch so erstaunlich ist, und welche heftigen Greueltaten die Aussies begangen haben um sie auszurotten, erfahrt ihr aber erst in der nächsten Stunde, mit...

Heiner

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