Donnerstag, Juli 29

Vespa Lifestyle


München gilt als die „nördlichste Stadt Italiens“. Das zeigt sich vor allem im Sommer. Die Sonnenbrillen sitzen gut. Die Cafès vor den pastellfarben Neoklassikgebäuden sind gut besetzt. Viele Cafès deuten auch mit Ihrem Namen auf die italienische Verbindung hin.

Legendär das Cafè Tambosi am Hofgarten, das Riva, das Ruffini in Neuhausen und nicht zuletzt der frühere Schicki-Treff: Das Cafè Roma von Senta Berger an der Maximilianstrasse. Mittlerweile einer Gucci Filiale gewichen.

"Monaco di Bavaria" atmet also italienisch. Auch ich habe mich der Kultur angepasst. Wie kann das besser geschehen als mit dem italienischen Kultgefährt schlechthin? Einer Vespa PK 50 XL von 1987. Die SZ ruft es gar zur Pflicht für den echten Münchner aus, mit einer Vespa (ital. für Wespe) durch die Stadt zu brausen

Derzeit sieht man wirklich fast an jeder Strassenecke in Schwabing oder dem Glockenbachviertel alte Vespas parken. Vorzugsweise alle Vespajahrgänge vor 1991. Ich frage mich immer, wo diese guten alten Schmuckstücke im Winter verstaut werden. Und jetzt frage ich mich gerade, wo ich meine Vespa verstaue.


Münchens Lage vor den Alpen macht es -neben kurzen Stadttouren- zur perfekten Ausgangslage für einen sommerlichen Trip zu den Badeseen im Umland. Schafft man es erst mal aus der Innenstadt heraus, ist man in 30 min am Starnberger See, wo man ein herrliches Bad im Alpenpanorama geniessen kann.


Noch sind meine Fahrten ins Umland aber mit einer gehörigen Portion Unwohlseins verbunden. Nicht nur, dass sich bisher immer Hobbyradrennfahrer kilometerlang in meinen Windschatten geklemmt haben.
Nein, mein 23 Jahre altes Baby hat wohl noch keine Werkstatt von innen gesehen. Sie klappert ganz schön daher. Bei meinem ersten Besuch in Berg am Starnberger See habe ich gleich ein Teil des Auspuffs verloren. Wenn ich Zeit finde sollte ich mich mal ein wenig um das Innenleben der Mofa kümmern. Für die nur 250€ Anschaffungsinvestition sind Vespaforenbesuche und ein paar Samstagnachmittage schrauben –am besten mit Bulikonferenz am Radio- aber wirklich OK. 3,20 € habe ich allerdings bereits für ein neues Vespa Zeichen in azurblau unterm Lenkrad investieren müssen. Das Markenbekenntnis muss schon sein.


Vorerst werde ich mich besser wieder auf "Vespa -Dolce Vita“ in der Stadt beschränken:
Zack, mit der Vespa zum Cafè gefahren. Die Wespe auf dem Gehsteig abstellen. Mit dem offenen Helm Platz suchen. Espresso trinken. Sonnenbrille raus, und rumschnöseln. Den Vespa Mädels (siehe oben) hinterhergucken. Wunderbar.

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